Western & Southern Open – Day 9

MASON, OH - AUGUST 19: Roger Federer of Switzerland (L) stands next to Novak Djokovic of Serbia after Djokovic won the mens final during Day 9 of the Western and Southern Open at the Lindner Family Tennis Center on August 19, 2018 in Mason, Ohio. (Photo by Rob Carr/Getty Images)

Kein Treffen mit Djokovic wegen ATP-Vorsitz! Federer: „Schwer verständlich“

Die Absetzung des Präsidenten Chris Kermode zum Jahresende ist beschlossene Sache und spaltet die Vereinigung der Profi-Tennisspieler ATP.  Die treibende Kraft in diesem hochpolitischen Prozess ist wohl der Spielerratsvorsitzende, Novak Djokovic. Roger Federer hat sich nun erstmals geäußert – und präsentierte sich irritiert.

Die Absetzung Kermodes, die zum Jahresende erfolgt, hatte unter den Topstars zu Kontroversen geführt. Der ATP- Tournament Council, in dem sich die Vertreter aller ATP-Events verständigen, sprach von einer „tiefen Enttäuschung“ über das Ergebnis der Abstimmung im Vorstand. Kermode habe „hervorragende Arbeit geleistet“, heißt es in der Stellungnahme der Turniervertreter. Er habe seit 2014 für „beispielloses Wachstum zum Vorteil von Turnieren und Spielern“ gesorgt.

Am vergangenen Donnerstag hatten die drei Spielervertreter (Justin Gimelstob, David Edges, Alex Inglot) im siebenköpfigen ATP-Board gegen die Verlängerung des auslaufenden Vertrages des Engländers Kermode gestimmt (Lesen Sie HIER mehr).

Im einflussreichen Spielerrat hatte Novak Djokovic einen Wechsel an der Spitze der ATP wohl vorbereitet. Unter anderem Rafael Nadal und Stan Wawrinka, die dem Gremium allerdings nicht angehören, bildeten die Opposition. Roger Federer hatte von 2008 bis 2014 Djokovics Position inne, zog sich danach zurück. Gegenüber Schweizer Medien gab Federer nun an, dass nicht ohne Grund getan zu haben. Der Schweizer Tagesanzeiger zitiert ihn: „Eigentlich möchte ich, dass die Leute, die jetzt am Ruder sind, das erledigen. Für mich ist einfach wichtig, dass ich weiß, aus welchem Grund das geschehen ist, und was nun passieren soll, was auf der Agenda steht.“ Was aber das Motiv hinter der Absetzung war, und was Kermode nicht gut gemacht habe, wüsste er nicht.

Federer hätte das gerne erfahren wollen. Einzig: Für ein anvisiertes Treffen hatte Djokovic keine Zeit. „Ich habe versucht, Novak zu treffen am Stichtag (vor der entscheidenden Sitzung der vergangenen Woche, Anm. d. Red.). Da hatte er leider keine Zeit. Das ist für mich schwer verständlich“, sagte Federer nach seinem Sieg gegen Peter Gojowczyk in Indian Wells. Gleichwohl ergänzte er, Djokovic habe sicher viel zu tun gehabt mit der ganzen Geschichte. Djokovic habe den Tag nach der Entscheidung präferiert. „Aber da war ja schon alles entschieden. Nun haben wir uns bisher noch nicht getroffen, und inzwischen hat ja das Turnier begonnen. “

Federer stellte darüber hinaus in Aussicht, sich in Zukunft wieder mehr einzubringen. „Ich will nicht die ganze Zeit reinfunken, aber ich kann auch nicht nur wegschauen und sagen, es interessiert mich nicht. Ich muss mich informieren, und das habe ich in den letzten Tagen gemacht.“ Nach seinen Angaben habe er in seinem Haus in Indian Wells ein langes Gespräch mit Rafael Nadal geführt. „Wir sind auf dem gleichen Nenner, das ist wichtig für ihn und mich.“

Federer macht sich „ein wenig Sorgen“ um die Zukunft der Tour. „Da sind viele Fragen offen. Vielleicht können sie beantwortet werden, und dann beruhigt sich mein Gemüt wieder, und auch das anderer Spieler. Denn viele standen hinter Kermode“, ergänzte Federer. Interpretationsspielraum lieferten folgende Aussagen. „Es haben auch nicht alle die gleichen Prioritäten. Manche denken vornehmlich ans Geld, andere an den Turnierkalender, wieder anderen geht es vor allem um die Macht, das ist auch immer eine große Geschichte.“

Fakt ist: Kermode muss sein Amt am Jahresende abgeben. Als Nachfolger im Gespräch sind Ex-Profi Gimelstob und Craig Tiley, Vorsitzender des australischen Tennisverbands und Turnierdirektor der Australian Open. Gimelstobs Zukunft ist allerdings ungewiss: Er sieht sich derzeit in Los Angeles einem Verfahren wegen Körperverletzung ausgesetzt. „Es gibt anscheinend noch keine Alternative. Dabei wäre das doch das Wichtigste. Wenn du was ändern willst, musst du eine Lösung parat haben“, beklagte Wawrinka in der Boulevardzeitung Blick. (SID/red)men’s jordan upcoming releases | 1576 nike air jordan 1 grises y negras