Die WTA Finals ziehen nach Saudi-Arabien

Die WTA Finals ziehen nach Saudi-ArabienBild: AFP/SID/FAYEZ NURELDINE

WTA-Finals: Ab 2024 in Saudi-Arabien

Lange brodelte die Gerüchteküche hinter den Kulissen. Nun herrscht Klarheit. Ab 2024 richtet Saudi-Arabien die WTA-Finals aus. Das Turnier der besten acht Tennisspielerinnen des Jahres soll bis 2026 in der Wüste ausgetragen werden. Dies gab die Spielervereinigung WTA am Donnerstag bekannt. Damit baut das Königreich auf dem Weg zum angestrebten Zentrum des Weltsports seinen Einfluss auch im Tennis mit Nachdruck aus.

Die Hauptstadt Riad werde in den kommenden drei Jahren das Hartplatz-Turnier veranstalten. Das Event, das im vergangenen Oktober im mexikanischen Cancun stattgefunden hatte, ist nach den Grand-Slam-Turnieren das nach Punkten und Preisgeld höchstdotierte Tennisturnier.

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 Saudi-Arabien mit immer mehr Einfluss auf der Tennistour

Saudi-Arabien war über seinen Staatsfond (PIF) erst vor wenigen Wochen bereits eine „mehrjährige strategische Partnerschaft“ mit der Männer-Spielervereinigung ATP eingegangen. Zuletzt hatte es auch Spekulationen gegeben, der Wüstenstaat wolle die ATP- und WTA-Tour vereinen.

Saudi-Arabien hatte seine Bemühungen im Tennis in jüngster Zeit intensiviert und unter anderem den 22-maligen Major-Champion Rafael Nadal als Botschafter verpflichtet. Dazu richtet der Wüstenstaat im Oktober, und damit mitten in der ATP-Saison, erstmals ein hochkarätig besetztes Show-Turnier mit insgesamt fünf Grand-Slam-Siegern aus. Beim „Six Kings Slam“ in Riad schlagen neben Nadal auch Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und Australian-Open-Sieger Jannik Sinner auf.

Während Saudi-Arabien wegen der Menschenrechtslage vor Ort international in der Kritik steht, macht das Königreich seit Jahren als Ausrichter großer Sportevents Schlagzeilen. Dass die Saudis die Fußball-WM 2034 wollen – und wohl auch kriegen werden – ist bekannt. Auch im Boxen finden die größten Fights mittlerweile in Riad statt, im Golf wirbt die LIV Tour zahlreiche Topspieler ab. Kritiker werfen dem Land Sportswashing vor.