Hungary v Germany – 2024 Davis Cup Qualifiers: Draw

Für Fabian Marozsan (l.) ist das Viertelfinale bei den Miami Open nicht das erste Aufeinandertreffen mit einem Deutschen.Bild: gettyimages/David Balogh

Fabian Marozsan: 10 Fakten zum ungarischen Tennisspieler

Seit 2024 zählt Fabian Marozsan aus Ungarn zu den besten 50 Tennisspielern der Welt. Dabei stand er 2023 noch jenseits der Top 100. Was macht den 24-Jährigen so erfolgreich und wie wurde er zum Favoritenschreck auf der Tour? Wir haben zehn Fakten über Marozsan zusammengestellt.

1. Steckbrief von Fabian Marozsan

Der Ungar Fabian Marozsan wurde am 08.10.1999 in der Landeshauptstadt Budapest geboren. Im Alter von fünf Jahren kam er erstmals mit Tennis in Berührung, als er seinem Vater Zoltan Marozsan und dessen Freund beim Spielen zusah. Anschließend hat sein Vater ihm alles über den Sport beigebracht, was Marozsan ihm heute noch hoch anrechnet. Am liebsten spielt der 1,93 Meter große Ungar auf Sand.

2. Werdegang als Junior – Vorliebe für Sandplätze

Mit 15 Jahren spielte Marozsan in seiner Geburtsstadt Budapest sein erstes ITF-Junior-Turnier. Von Oktober 2014 bis Oktober 2017 absolvierte er insgesamt 37 Turniere auf der Junior-Tour, wobei er vier Finalteilnahmen verbuchen konnte. In den Endspielen konnte er drei Titel gewinnen, einen davon beim Junior Zagreb Cup 2016, wo ihm im Finale ein 6:0, 6:0-Erfolg gelang.

Ohne an einem Junior-Grand Slam teilgenommen zu haben, stand Marozsan im Oktober 2017 auf Platz 53 der Weltrangliste der Nachwuchskonkurrenz. Seine Vorliebe für den Sandplatz war bereits auf der Junior-Tour deutlich zu erkennen: Während er nur 15 Spiele auf Hartplatz bestritt, waren es 74 auf Sand.

3. Erfolge auf der Profi-Tour

Den Einstieg in die Profikarriere vollzog Fabian Marozsan im April 2016, während er noch auf der Junior-Tour aktiv war. Knapp anderthalb Jahre später fokussierte er sich vollständig auf die Profiturniere. Den Durchbruch auf der ITF-Tour schaffte der Ungar im Jahr 2019, wo er fünf Endspiele erreichte und einen Titel gewann. Nachdem er im März 2022 seinen fünften Titel auf der ITF-Tour holte, richtete er seinen Fokus auf die Challenger-Tour. Bis Ende 2023 konnte er dort drei Erfolge einfahren.

Sein Debüt auf der ATP-Tour feierte Fabian Marozsan 2023 beim Masters-Turnier in Rom. Bemerkenswert: Auf dem Weg ins Achtelfinale besiegte der Qualifikant nicht nur den an Position 32 gesetzten Jiri Lehecka, sondern auch US Open-Sieger Carlos Alcaraz. Knapp zwei Monate später rückte er als Lucky Loser in das Hauptfeld von Wimbledon, verlor jedoch seine Auftaktpartie.

Das Viertelfinale bei den Miami Open ist zusammen mit dem Viertelfinale beim Shanghai Masters im vergangenen Jahr das beste Karriereergebnis des Ungarn. Durch seinen Lauf in Miami hat sich Marozsan im Ranking bereits um 19 Plätze verbessert und steht nun erstmals in den Top 40.

4. Fabian Marozsan: der Top-10-Schreck

Wie bereits erwähnt, besiegte Marozsan bei seinem ersten ATP-Turnier Carlos Alcaraz. Allerdings sollte es nicht der einzige Erfolg für den Ungarn gegen Spieler aus der Top-10 der Weltrangliste bleiben. Beim Shanghai Masters bezwang er im Achtelfinale Casper Ruud (8) und in Miami behielt er sowohl gegen Holger Rune (6) als auch gegen Alex de Minaur (9) die Oberhand. Einzig in Indian Wells hatte er das Nachsehen, als sich Carlos Alcaraz für die Partie in Rom revanchierte. Demzufolge hat Marozsan gegen Top-10-Spieler eine Bilanz von 4:1 vorzuweisen. Ebenfalls beachtlich ist die Tatsache, dass er bei seinen vier Masters-Teilnahmen immer mindestens das Achtelfinale erreicht hat.

5. Der Coach von Fabian Marozsan

Fabian Marozsan wird von seinem Landsmann György Balazs trainiert. Genau wie sein Schützling spielte auch Balazs für die ungarische Davis Cup-Mannschaft. Im Vergleich zu zahlreichen anderen Trainern auf der Profi-Tour kann er lediglich Erfolge auf der ITF-Tour vorweisen. Trotz des vielversprechenden Titelgewinns im Doppel bei den Junior-French Open 2003, erreichte Balazs bei den Profis nur Platz 480 der Weltrangliste im Einzel und Platz 522 im Doppel.

6. Fabian Marozsan: Nummer eins im ungarischen Tennis

Die aufstrebende Form des Ungarn hat sich beim Davis Cup in den zahlreiche Presseanfragen, die er erhalten hat, widergespiegelt. Schließlich ist er mittlerweile mit einem deutlichen Vorsprung in der Weltrangliste der beste Tennisspieler seines Heimatlandes. Darüber hinaus genießt er große Anerkennung und Beliebtheit bei den heimischen Fans.

7. Hoffnungsträger beim Davis Cup

Bereits im November 2021 gehörte Marozsan dem Davis Cup-Team von Ungarn an. Auch wenn er im Teamwettbewerb noch keine Partie für sich entscheiden konnte, gilt er als Hoffnungsträger für die Zukunft des Landes. Im Advantage Podcast äußerte sich Marozsan zur Entwicklung des Tennis in seiner Heimat: „Tennis in Ungarn wächst, immer mehr Kinder fangen an zu spielen und auch im TV wird mehr Tennis geschaut. Dafür arbeiten wir als ungarische Spieler.“

 

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8. Das Vorbild von Fabian Marozsan

Passend zu seinem Lieblingsbelag ist es wenig verwunderlich, dass Rafael Nadal das Idol des Ungarn ist. Durch seine 14 Titel bei den French Open ist Nadal als Sandplatzkönig und für seine Vorliebe des roten Belags bekannt. Ähnlich wie Nadal gelingt es nun auch Marozsan neben dem Sandplatz auch auf Hartplatz zu brillieren, anders als in der Frühphase seiner Karriere.

Darüber hinaus hat sich Marozsan einiges von seinem Davis Cup-Teamkollegen Marton Fucsovics abgeschaut: „Marton ist ein sehr guter Spieler, er ist der beste Ungar, vielleicht aller Zeiten. Ich kann von ihm lernen, er ist selbstbewusst, er weiß, was er tut“, sagte Marozsan 2022 über die ehemalige Nummer 31 der Welt.

9. Interessen abseits des Platzes

Neben der Begeisterung für den Tennissport findet Fabian Marozsan großen Gefallen an Basketball. Darüber hinaus interessiert er sich für Autos, was sich auch in seiner Lieblingsfilmreihe The Fast and The Furious widerspiegelt.

10. Michael Kohlmann: „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler“

Durch Marozsans Leistungen auf dem Tenniscourt häufen sich auch die Lobeshymnen. Im Rahmen der Davis Cup-Qualifikation in Tatabanya (Ungarn) Anfang Februar äußerte sich der Trainer des deutschen Davis Cup-Teams, Michael Kohlmann, im Advantage Podcast zu Marozsan: „Er hatte ein außergewöhnliches Jahr. Ich fand ihn in Australien extrem gut. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, wenn man ihn spielen lässt, gerade in der Offensive.“