ZVEREV  Der Unvollendete

Bild: RTL+

Zverev-Doku auf RTL: „Ich habe so viele Fehler“

Alexander Zverev ist ab Sonntag, den 19. März, in einer Dokumentation des Streamingdienstes RTL+ zu sehen. Das Team begleitete ihn über halbes Jahr und zeigt in „Zverev – der Unvollendete“, wie er sich nach seiner Verletzung zurückkämpft.

3. Juni 2022: Alexander Zverev steht im Halbfinale der French Open. Sein Gegner, der Sandplatzkönig Rafael Nadal, gewann den ersten Satz im Tiebreak. Im zweiten Satz, zu diesem Zeitpunkt sind bereits mehr als drei Stunden gespielt, steht es 6:5 für Zverev und 40:30 bei Aufschlag Nadal. Zverev rennt in die Vorhandecke, knickt um.

An diesem Moment setzt die Dokumentation „Zverev – der Unvollendete“ über den 25-Jährigen ein. Das Kamerateam verfolgte ihn auf dem gesamten Weg seines Comebacks. Zuerst hatte Zverev Zweifel, Angst und war sich unsicher, ob er überhaupt wieder spielen könne. Es wird geschildert, wie es ihm die ersten Tage nach dem Unfall geht. Die Zuschauer bekommen private Einblicke und ein Gefühl, wie sich ein Profisportler, der kurz vor seinem größten Erfolg gebremst wird, fühlt.

Alexander Zverevs Zeit nach dem Unfall

Seine gesamte Familie kommt während der anderthalb Stunden zu Wort, aber auch seine Kollegen und Freunde Dominic Thiem und Novak Djokovic. Carlo Thränhardt, ehemaliger Hochspringer und deutscher Rekordhalter, ist ein guter Freund der Familie. Er erklärt, wie professionelle Athleten ticken. Ein Grund dafür, warum die Verletzung Zverev so hart getroffen hat, ist der Zeitpunkt. Er war nur zwei Siege von seinem ersten Grand-Slam-Titel und der Nummer eins entfernt. Nach dem Matchabbruch dachte Zverev mehr über das, was hätte sein können, nach als über seine Schmerzen.

Eurosport-Experte Matthias Stach fasste die Situation zusammen: „Bei ihm ist sportlich eine Welt zusammengebrochen.“ Auch Dominic Thiem, der sich nach einer Handgelenksverletzung immer noch an seinem Comeback probiert, kann Zverevs Situation nachvollziehen: „Natürlich ist die Gefahr da, dass man in ein Loch fällt“. Drei Außenbänder, die operiert wurden, und insgesamt sieben Bänder waren verletzt. Die Entscheidung über die Operation war für Zverev mit vielen Ängsten verbunden. „Meine größte Angst ist immer, dass ich meinen Kindheitstraum nicht erfüllen kann.“

Zverev-Doku auf RTL mit privaten Details

Aber auch über seine Familie, deren Geschichte und Zverevs Tennisanfänge wird berichtet. Zverev sagt über sich, dass er schon, bevor er laufen konnte, Tennis spielte. Er wollte immer gewinnen und hat durch seinen Bruder Mischa schon früh Erfahrungen auf der Tour gesammelt. Anfangs war es gar nicht sicher, ob Zverev eine professionelle Sportkarriere überhaupt verfolgen könnte. Aufgrund seiner Diabetes-Erkrankung wurde ihm immer wieder davon abgeraten. Doch seine Mutter Irina merkte, dass es ihm gesundheitlich am besten ging, wenn er sich bewegte. „Besondere Menschen bekommen besondere Aufgaben“, kommentierte sein Bruder Mischa.

Neben vielen professionellen Details erzählen Freunde und Familie auch persönliche Geschichten über den Olympiasieger. Seine Freundin Sophia Thomalla schildert, wie er von der Kirmes in Monte Carlo ausgeschlossen wurde, nachdem er am Tag zuvor alle Hauptpreise gewann. Oder dass er eine absolute Niete im Haushalt ist. Während der ganzen Pause mit Operation und Reha war er trotz aller Hindernissen sehr positiv gestimmt und hatte sich auch darüber gefreut, Zeit mit seiner Familie verbringen zu dürfen.

Abschließend sieht man, wie „Sascha“ Zverev beim Davis Cup in Hamburg sein Comeback abbricht, im Urlaub versucht, seine Gedanken zu ordnen und die erste Gala seiner Diabetes-Stiftung organisiert. „Die Verletzung hat mir die Chance gegeben, zu realisieren, dass es viel mehr da draußen gibt als Tennis“, sagte Zverev. In den letzten Minuten der Doku zeigt sich der Hamburger auch reflektiert: „Ich bin nicht perfekt. Ich habe so viele Fehler.“

Fazit

Trotz der vielen Einblicke, die Zverev gewährt, werden einige Themen angeschnitten, die mehr Zeit verdient hätten. So wird über Zverevs Vaterschaft, die Vorwürfe wegen häuslicher Gewalt und seinen Ausraster in Acapulco berichtet. Man hat das Gefühl, die Produzenten wollten so viele Themen wie möglich in die Dokumentation packen. Das ist verständlich, dennoch bedarf es bei solch – teilweise komplexen – Zusammenhängen vielleicht etwas mehr Erklärung.

Insgesamt macht die Dokumentation Zverev deutlich nahbarer, da er von einer Seite gezeigt wird, die man noch nicht allzu gut kennt. Seine Verletzung wird durch mehrmalige Videowiederholungen (wer den Vorfall nicht noch mal sehen möchte, muss einige Minuten überspringen) etwas zu sehr dramatisiert.

Zum Ende schließt die Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben ab: „Dann wird halt 2023 sein Jahr.“ Wir werden sehen.

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