Nitto ATP World Tour Finals – Day Two

LONDON, ENGLAND - NOVEMBER 12: Alexander Zverev of Germany plays a forehand during his singles round robin match against Marin Cilic of Croatia during Day Two of the Nitto ATP World Tour Finals at The O2 Arena on November 12, 2018 in London, England. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Zverev vor Djokovic-Match: „Bin bereit, an meine Grenzen zu gehen“

Alexander Zverev wünscht sich mehr Showelemente im Tennis. Am heutigen Mittwoch muss er bei den ATP-Finals im zweiten Vorrundenspiel gegen Novak Djokovic jedoch selbst für ein Spektakel sorgen, um seine Chancen für den Einzug ins Halbfinale von London zu wahren.

London – Alexander Zverev liebt den Lärm in London. Wenn die Zuschauer das „Fan Meter“ in die Höhe treiben, der Bass bei den Seitenwechseln wummert und Asse zischend nachhallen, ist er in seinem Element. „Mich stört das überhaupt nicht, ich mag so was“, sagte Zverev: „Ich finde, mehr Turniere sollten auch abseits vom Tennis etwas bieten. Es ist interessant für die Zuschauer. Ich bin Fan davon. Tennisturniere sollten einen DJ haben.“

Die Stimmung in der gigantischen o2-Arena gibt Zverev die Energie, die er in seinem zweiten Gruppenmatch am Mittwoch (15.00 Uhr MEZ/Sky) braucht. Nach dem hart erarbeiteten 7:6, 7:6-Auftaktsieg gegen den Kroaten Marin Cilic (O-Ton Zverev: „Wenn es zählte, war ich voll da!“) trifft er nun auf  Novak Djokovic – den unumstrittenen Top-Favoriten der ATP-Finals 2018.

Die 3 besten Returnspieler der Tour? „Djokovic, Djokovic, Djokovic“

Der Weltranglistenerste aus Serbien, der die zweite Jahreshälfte nicht nur bei den Grand Slams in Wimbledon und New York fast nach Belieben dominiert hat, bewies auch in London seine derzeitige Ausnahmestellung. Dem Aufschlagriesen John Isner (USA) raubte Djokovic beim 6:4, 6:3-Sieg spielend leicht dessen stärkste Waffe – gleich dreimal breakte der „Djoker“ den besten Aufschläger auf der Tour. John Isner antwortete im Anschluss an seine Niederlage auf die Frage, welche drei Profis aktuell die besten Returnspieler seien, bezeichnend mit: „Djokovic, Djokovic, Djokovic!“ Entsprechend groß ist das Selbstvertrauen von Djokovic vor dem Duell mit Zverev.

„Ich bin nicht allzu erschöpft. Ich fühle mich fit, physisch und mental“, sagte der Serbe. Für Zverev ist die letzte Turnierwoche des Jahres dagegen in allen Belangen eine Herausforderung, gegen Cilic absolvierte er sein 73. Match der Saison (55 Siege, 18 Niederlagen). Doch er unterstrich nach einem schwachen Start und einem 2:5-Rückstand im ersten Satz, was er vor dem Turnier angekündigt hatte: „Ich bin bereit, an meine Grenzen zu gehen.“

Um Djokovic in dessen derzeitiger Form zu bezwingen, muss er die eigenen Grenzen jedoch nicht nur ausloten, sondern weit über sie hinaustreten. Das war ihm vor genau einem Monat im Halbfinale des Masters von Shanghai nicht gelungen, damals bekam er bei der 2:6, 1:6-Klatsche eine Lehrstunde erteilt. In London erwartet Djokovic allerdings einen anderen Gegner. „In Shanghai war er nicht auf seinem Top-Level“, sagte der 31-Jährige: „Es könnte ein großartiges Match werden.“

Zverev kennt das Gefühl, Djokovic zu besiegen

Immerhin kennt Zverev das Gefühl, Djokovic zu bezwingen. Seinen ersten großen Titel gewann er 2017 in Rom durch einen Finalsieg über den Serben, den damals Selbstzweifel und Ellbogenprobleme plagten. Aber die Sinnkrise und die Verletzung sind ausgestanden. Er peilt nun den sechsten Titel beim Abschlussturnier an, womit er Roger Federers Bestmarke egalisieren würde. Mit weniger will sich Djokovic nicht zufrieden geben.

Für den 21-jährigen Zverev, in London mit Abstand der jüngste Spieler, wäre dagegen bereits der Einzug in die K.o.-Runde ein Erfolg. Bei seinem Debüt 2017 reichte ein Sieg in der Gruppenphase nicht für das Halbfinale, diesmal besitzt er zwei Chancen, um weiterzukommen. Selbst bei einer Niederlage gegen Djokovic hätte es Zverev am Freitag gegen Isner noch  in der Hand, ins Halbfinale zu kommen.

Spätestens dann hat er sich auch an den blauen Untergrund in der riesigen Arena gewöhnt. Noch fremdelt er ein wenig mit dem seiner Meinung nach „sehr schnellen“ Court. „Der Platz ist ziemlich komisch. Er ist ganz anders als bei anderen Turnieren“, sagte Zverev. So wie auch die Stimmung in der 17.800 Zuschauer fassenden Halle. Doch die liebt Zverev, sie soll ihn zur Überraschung gegen Djokovic tragen.

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