Wimbledon 2025: Deutsches Duell in der Qualifikation
Wimbledon 2025 wirft seine Schatten voraus: Die Qualifikation ist bereits voll im Gange und wir werfen einen Blick auf die deutschen Starter.
Es geht wieder los: das prestigeträchtigste Turnier des Jahres im All England Lawn Tennis and Croquet Club. In Wimbledon, dem einzigen Grand-Slam-Turnier auf Rasen, trifft sich die Weltelite bereits drei Wochen nach dem Finalwochenende bei den French Open. Noch stehen allerdings nicht alle Teilnehmer fest. Zunächst finden diese Woche nämlich die Qualifikationswettbewerbe bei den Damen und Herren statt – jedoch noch nicht auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Der muss geschont werden, bevor dort nächste Woche die Top-Stars aufschlagen.
Für die Qualifikanten wird wie immer die Anlage im Londoner Stadtteil Roehampton bereitgestellt. Auch sechs Deutsche kämpfen dort um den begehrten Startplatz für das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres. Mit dabei sind Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer bei den Herren und Mona Barthel, Tamara Korpatsch, Ella Seidel und Jule Niemeier bei den Damen.
Marterer nach Verletzungspause mit Startschwierigkeiten
Vier Monate lang hat Maximilian Marterer verletzungsbedingt kein Turnier mehr gespielt. Sein Comeback gab er in Roland Garros, wo er ebenfalls in die Qualifikation musste, diese aber auch erfolgreich bestritt. In Runde 1 des Hauptfelds war aber nach fünf Sätzen gegen den Australier Adam Walton Schluss. In der sehr kurzen Rasensaison spielte er noch die Qualifikation in Stuttgart – leider ohne Erfolg.
Auf dem britischen Rasen wollte er nun an seinen Erfolg von 2023 anknüpfen. Damals erreichte er sensationell die dritte Runde. Dieses Jahr ging es in der ersten Qualifikationsrunde gegen den 24-jährigen Franzosen Kyrian Jacquet. Mit 1:6 7:6 1:6 konnte Marterer zwar einen Satz gewinnen, blieb aber letztendlich ziemlich chancenlos gegen einen starken Franzosen, der – mit 49 Winnern und einer Gewinnquote von 85% nach seinem ersten Aufschlag – das Match dominierte. Marterer, der mittlerweile nur noch die Nummer 261 der Welt ist, wird sich wohl in den nächsten Wochen auf Challenger-Ebene begeben müssen, um dort wichtige Punkte für die Weltrangliste zu sammeln.
Anders sieht es bei Yannick Hanfmann aus: der 33-Jährige aus Karlsruhe nimmt so langsam wieder an Fahrt auf. Erst letzte Woche in Halle war er kurz davor Jannik Sinner einen Satz abzunehmen. In Roehampton bestätigt er nun seine aufstrebende Form: Ein solider Zweisatzsieg gegen den Franzosen Hugo Grenier. Sein nächster Gegner ist der Kasache Beibit Zhukayev, gegen den Hanfmann am heutigen Mittwoch ab 12 Uhr deutscher Zeit als Favorit in das Match gehen dürfte. Bisher ging es für die deutsche Nummer vier noch nicht über Runde 1 hinaus in Wimbledon. Sollte sich seine Form allerdings weiterhin so positiv weiterentwickeln, ist er von seinem besten Wimbledon-Resultat gar nicht mehr allzu weit entfernt.
Bittere Niederlagen für Korpatsch und Barthel
Mit 6:1 gewann Tamara Korpatsch noch den 1. Satz gegen die 18-jährige Slowakin Renata Jamrichova. Allerdings konnte sie die hohe Gewinnquote nach dem ersten Aufschlag nicht halten und verlor den zweiten Satz knapp mit 5:7. Korpatsch, die in letzter Zeit auch immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, täte ein Erfolgserlebnis wie dieses gut, um wieder Selbstbewusstsein zu tanken. Leider reichte es nicht bis zum Sieg und sie unterlag der jungen Slowakin auch im dritten Satz mit 5:7. Auch Korpatsch wird nun aufgrund ihres Rankings an kleineren Turnieren teilnehmen müssen, um dort ihre Weltranglistenposition (derzeit 158) zu verbessern.
Auch Mona Barthel verlor, in zwei Sätzen allerdings. Sie unterlag der Russin Alina Charaeva mit 6:7 1:6. Der größte Erfolg für die 34-Jährige aus Bad Segeberg war das Erreichen der zweiten Runde in Wimbledon. Ob sie einen solchen Erfolg nochmals wiederholen kann, bleibt abzuwarten, scheint aber aktuell eher unwahrscheinlich.
Deutsches Duell zwischen Niemeier und Seidel
Mit Jule Niemeier und Ella Seidel haben es dann aber doch noch zwei deutsche Damen in die zweite Quali-Runde geschafft. Und, wie der Zufall es wollte, treffen sie nun auch noch aufeinander. Ohne große Probleme besiegte Jule Niemeier die Japanerin Mai Hontama mit 6:3 6:3. Die ehemalige Nummer 61 der Welt möchte nun in Wimbledon nach schwachen Auftritten in den letzten Monaten wieder im Ranking nach oben klettern und an ihr sensationelles Turnier von 2022 anknüpfen. Damals ging die Reise der gebürtigen Dortmunderin bis ins Viertelfinale, wo sie dann im deutsch-deutschen Duell der Veteranin Tatjana Maria unterlag.
Ella Seidel, die in der Quali an Nummer 13 gesetzt ist, gab den ersten Satz zwar noch mit 2:6 an die US-Amerikanerin Kayla Day ab, stabilisierte dann aber ihren Aufschlag und gewann die Sätze zwei und drei mit 6:1, 6:2. Erst letzte Woche in Berlin feierte Seidel eine großen Sieg, als sie in der ersten Quali-Runde Anna Kalinskaya (Nummer 28 der Welt) in drei Sätzen besiegte. In Wimbledon war die 20-jährige noch nie im Hauptfeld.
Das Match zwischen Seidel und Niemeier dürfte auf Augenhöge stattfinden. Zwar liegt Seidel im Ranking momentan vor Niemeier, die aber wiederum den direkten Vergleich mit 2:0 anführt. Das Match findet am heutigen Mittwoch als viertes Match nach 12 Uhr (deutscher Zeit) auf Court 13 statt.
Sicher im Hauptfeld vertreten sind mit Alexander Zverev, Daniel Altmaier, Jan-Lennard Struff, Tatjana Maria, Eva Lys und Laura Siegemund jeweils drei Damen und Herren. Maximal zwei weitere deutsche Profis können noch dazustoßen: Yannick Hanfmann und Jule Niemeier oder Ella Seidel.