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Michael Berrer im tennis MAGAZIN-Webinar: „Man braucht eine Vision“

Michael Berrer spricht im Webinar von tennis MAGAZIN über die Mentalität der Top-Spieler, die Wichtigkeit von mentalem Training und die Ernährung der Profis. Außerdem hat er Tipps für Club- und Turnierspieler parat.

Michael Berrer zählte vor zehn Jahren zu den Top 50 der Welt. Nun engagiert er sich besonders im Mentalcoaching. Der deutsche Ex-Profi ist der Meinung, dass Tennis zu 70 Prozent im Kopf entschieden wird, weshalb er mentales Training als wichtigen Bestandteil des Trainings sieht. „Denn alle Top-100-Spieler haben eine Top-Technik. Im Mentalen liegt der Unterschied”, erklärt Berrer.

Berrer: „Djokovic als mentales Idealbild”

Der 40-Jährige gibt auch ein Einblicke, wie nervös Nadal & Co. vor ihren Partien sind: „Ein Rafael Nadal ist eher angespannt, während Roger Federer locker ist und Späße macht. Novak Djokovic ist sehr ernst.“ Gerade Djokovic sieht er als mentales Idealbild, weil er alle Schwierigkeiten und Hürden zu überwinden weiß. Berrer weißt daraufhin, dass auch der Weltranglistenerste emotionale Momente auf dem Court durchlebt und das Racket gelegentlich fliegt. Dennoch gelingt es dem Serben zumeist, seine Gefühle wieder regulieren zu können.

Mentales Idealbild: Auch wenn Djokovic seine emotionalen Momente hat, sieht Michael Berrer ihn als mentales Vorbild.

Angesprochen auf die Next Generation, sieht Berrer Matteo Berrettini als mental stärksten Spieler. „Berrettini arbeitet, seit er 15 ist, mit einem Mentaltrainer. Der begleitet ihn zu all seinen Turnieren.” Das unterscheide ihn von vielen jungen Spielern, meint Berrer. Aber auch in Dominic Thiem sieht er eine große mentale Stärke. Große Bewunderung hat Berrer für Serena Williams: „Sie frisst ihren Gegner auf dem Platz auf.” Mit ihrer starken Präsenz und ihrem Kampfgeist sei sie gerade in Situationen, in denen es darauf ankommt, immer auf einem maximalen Level.

Michael Berrer: „Man braucht eine Vision”

Auch Club- und Turnierspieler können sich einiges von den Profis abschauen. „Mentale Fähigkeiten muss man trainieren, genau so regelmäßig wie die Vor- oder Rückhand“, so Berrer. Auch die Körperhaltung und die Einstellung spielen eine tragende Rolle in einem Match. Das Wichtigste sei allerdings – und das könne man sich besonders von dem jungen Federer abschauen – eine Vision und ein Ziel zu haben. „Besonders junge Spieler sollten das Ziel verfolgen, beispielsweise in die Top 10 zu kommen. Sie müssen wissen, wofür die trainieren”, sagt der Mentalcoach.

Webinar: Chefredakteur Andrej Antic führte eine Stunde lang durch das Programm mit Mentalcoach Michael Berrer.

Dabei sollte man sich auch über die eigene Spieleridentität bewusst sein und gegebenenfalls mit dem Trainer herauskristallisieren, wie man sich selbst als Spieler wahrnimmt. Berrer erklärt: „Ich sollte wissen, wie ich mich als Spieler sehe. Eher offensiv oder defensiv? Wo liegen meine Stärken?” Vor der Partie kann eine Analyse des Gegners hilfreich sein, um eine entsprechende Taktik aufzustellen. Dass der Fokus während des Spiels nicht auf das Ergebnis oder Emotionen gelenkt wird, sollte man sich auf den nächsten Spielzug konzentrieren.

Michael Berrer: „Rafa hat sich vor der Partie ein Schnitzel mit Pommes reingezogen”

Ein weiterer Punkt, der häufig vergessen wird, sei aber auch die Ernährung. Denn sie bestimmt, wie Spieler sich im Match fühlen. „Das muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm gut tut”, so Berrer. Djokovic sei ein Extremfall. Aber dass es auch Ausnahmen gibt, lässt Berrer die Zuschauer wissen: „Ich erinnere mich an die Anfänge von Rafa. Vor dem Halbfinale in Stuttgart hat er sich ein Schnitzel mit Pommes reingezogen und das Ding gewonnen.“

Auch die Fragen der Zuschauer werden im tennis MAGAZIN-Webinar beantwortet. Neben Tipps und Tricks für die Partien hat er auch Ratschläge für Eltern parat, wie sie ihre Kinder am besten unterstützen können.

Das komplette Webinar mit Michael Berrer gibt es hier zum Anschauen.

Vita Michael Berrer

Vor zehn Jahren zählte Michael Berrer zu den besten 50 Tennisspielern der ATP-Tour. Mit Rang 42 erreichte er 2010 seine Karrierebestmarke. Über 17 Jahre lang sammelte der Stuttgarter reichlich Erfahrungen auf der Tennistour. Elf Challengertitel im Einzel und ein ATP-Turniersieg im Doppel stehen auf seinem Konto. Nachdem Berrer 2016 seine Karriere mit dem Titel bei den Deutschen Meisterschaften beendete, engagiert er sich mittlerweile im Mental-Coaching-Bereich. Bereits während seiner Karriere studierte er Sportpsychologie, ist nun ausgebildeter systemischer Coach und Change Manager. Mit diesem Knowhow-Paket unterstützt er Sportler, Unternehmer und ganze Organisationen dabei, mental stärker zu werden.

Ex-Profi: Michael Berrer stand vor 10 Jahren noch unter den Top 50. Jetzt ist er im Mental-Coaching-Bereich aktiv.

 

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