Mirra Andrejewa siegt im russischen Duell

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Wimbledon 2023: Die besten Stories der ersten Woche

Die erste Woche von Wimbledon 2023 ist Geschichte. Wie es üblich ist für ein Grand-Slam-Turnier, gab es einige bemerkenswerte Geschehnisse: Peinliche Interviewmomente, Unterarmaufschläge, ein Schockmoment und überraschende Aufsteiger. tennis Magazin hat die besten Stories aus Wimbledon zusammengetragen.

Überraschender Viertelfinalist

Vor dem Turnier in Wimbledon erreichte Roman Safiullin noch nie die dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier. Der Russe steht aktuell auf dem 92. Platz der Weltrangliste. Vier Titel auf der Challenger Tour gewann er, auf der ATP World Tour war spätestens im Halbfinale Schluss. In Wimbledon überraschte der 25-Jährige nun. Denn in der ersten Runde schaltete er den an Nummer 2o gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut aus. Das Match dauerte über vier Stunden, Safiullin schlug 89 Winner und siegte am Ende fünf Sätzen.

Danach folgten zwei glatte Dreisatz-Siege über Corentin Moutet und Guido Pella. Im Achtelfinale traf er auf Denis Shapovalov, der an Position 26 gesetzt war. Den ersten Satz gewann Shapovalov noch mit 6:3. Doch dann übernahm Safiullin die Kontrolle. Die nächsten drei Durchgänge gingen mit 6:1, 6:3 und 6:1 an den Russen. Safiullin ist der erste nicht-gesetzte Spieler seit Sabine Lisicki 2011, der es bis ins Viertelfinale geschafft hat.

Davidovich Fokina: Musste das sein?

Alejandro Davidovich Fokina stand nach zwei souveränen Siegen gegen Arthur Fils und Botic van de Zandschulp in der dritten Runde. Dort traf er auf Holger Rune, der an Platz sechs der Weltrangliste steht. Der Spanier spielte ein starkes Match und hatte den 20-jährigen Dänen am Rande einer Niederlage. Im fünften Satz hatte Davidovich Fokina beim Stand von 5:4 und 40:15 zwei Matchbälle. Rune wehrte diese ab. Am Ende eines umkämpften Matches entschied der Match-Tie-Break über den Sieger. Davidovich Fokina spielte souverän und wirkte wie der bessere Spieler.

Beim Stand von 8:5 fehlten ihm lediglich zwei Punkte zum Sieg. Doch Rune gewann die nächsten drei Punkte. Davidovich Fokina musste beim Stand von 8:8 servieren, doch die Entscheidung, die er in diesem Moment traf, sollte ihn den Sieg kosten. Per Unterarmaufschlag, wie man ihn sonst von Nick Kyrgios oder Alexander Bublik kennt, brachte er den Ball ins Spiel. Rune sprintetet zum Ball und passierte den Spanier. Dadurch erspielte sich Rune den Matchball und verwandelte ihn direkt. Diese Fehlentscheidung wird Davidovich Fokina wahrscheinlich noch länger verfolgen.

Rune sagte im Anschluss an das Match: „Ich habe es nicht erwartet, aber es war schön, denn er hat unglaublich aufgeschlagen. Für mich war es die Chance, den Matchball zu bekommen.“

Ukrainischer Erfolg 

Mit Elina Svitolina, Lesia Tsurenko und Marta Kostyuk haben es gleich drei Ukrainerinnen bis in die dritte Runde geschafft. Zum ersten Mal in der Wimbledon-Geschichte! Blickt man auf den ganzen Trubel rund um den Angriffskrieg, scheint dieser Erfolg verdienter denn je. Um die Ukraine zu unterstützen, setzten die Wimbledon-Veranstalter schon vor Turnierbeginn ein Zeichen. 1.000 ukrainische Flüchtlinge wurden zum Grand-Slam-Turnier eingeladen. Auch die ukrainischen Profis durften sich schon frühzeitig auf der Anlage des Turniers vorbereiten. Kateryna Baindl und Anhelina Kalinina komplettierten die insgesamt fünf Ukrainerinnen im Hauptfeld des Damenturniers.

Marta Kostyuk feierte in der ersten Runde ein grandiosen Comeback-Sieg gegen die an Nummer acht gesetzte Maria Sakkari. Nach einem 0:6 im ersten Satz, drehte die Ukrainerin auf und gewann die nächsten beiden Sätze mit 7:5 und 6:2. In der nächsten Runde wartete mit Paula Badosa der nächste prominente Name. Kostyuk kontrollierte die Partie, woraufhin Badosa beim Stand von 2:6 und 0:1 mit Rückenproblemen aufgab. In der dritten Runde musste sich Marta Kostyuk chancenlos gegen Madison Keys mit 4:6 und 1:6 geschlagen geben.

Lesia Tsurenko stand nach Siegen über Claire Liu und Katerina Siniakova in der dritten Runde. Dort lieferte sie gegen Ana Bogdan, das vielleicht spannendste Spiel des Turniers. Nach 3 Stunden und 40 Minuten war das Spiel zu Ende. Tsurenko triumphierte im längsten Match-Tie Break von Wimbledon 20:18 gegen Bogdan. Im Achtelfinale verlor sie dann deutlich gegen Jessica Pegula.

„Der zweitwichtigste Moment meines Lebens“

Elina Svitolina sorgte schon bei den French Open mit ihrem Einzug ins Viertelfinale für Staunen. Nun erhielt sie eine Wildcard für Wimbledon. Nur neun Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes steht sie erneut in einem Grand-Slam-Viertelfinale. Venus Williams, Elise Mertens und Sofia Kenin besiegte sie in den ersten drei Runden. Im Achtelfinale traf sie auf die Weißrussin Viktoria Azarenka. Schon vor dem Spiel war klar, dass es aufgrund der Nationalität keinen Handschlag geben wird.

Azarenka dominierte das Spiel und entschied den ersten Satz mit 6:2 für sich. Als sie dann zu Beginn nach einem weiteren Break 2:0 führte, sah sie aus wie klare Siegerin. Aber Svitolina gab nicht auf und steigerte ihre Leistung. Der zweite Satz ging mit 6:4 an die Ukrainerin. Der dritte Satz hätte kaum enger sein können. Das Niveau der Beiden wurde immer besser und am Ende konnte nur der Match-Tie-Break den Sieger bestimmen. Svitolina hatte beim Stand von 10:9 ihren zweiten Matchball. Per Ass beendete sie das Spiel und fiel zu Boden. Im Interview nach dem spiel beschrieb sie den Stellenwert des Sieges: „Das ist der zweitglücklichste Moment meines Lebens nach der Geburt meiner Tochter“. Im Viertelfinale trifft sie nun auf Iga Swiatek.

Andrey Rublev: mit Showeinlage zum Sieg

Andrey Rublev traf im Achtelfinale auf den formstarken Alexander Bublik. Es war die Neuauflage des Finals in Halle vor zwei Wochen, wo Bublik seinen zweiten ATP-Titel feiern konnte. Rublev spielte die ersten beiden Sätze sehr aggressiv und konnte diese mit 7:5 und 6:3 für sich entscheiden. Während des ganzes Spiels gelang es Bublik nicht einmal, Rublev ein Aufschlagspiel abzuknüpfen. Deswegen konzentrierte sich der Kasache auf seine Aufschlagspiele. Er gewann den dritten und vierten Satz jeweils im Tie-Break. Im fünften Satz spielte Rublev wieder aggressiver, breakte Bublik und übernahm die Führung.

Bei 5:4 im fünften Satz servierte der Russe zum Matchgewinn. Bublik musste also das Break holen, um im Spiel zu bleiben. Die Returns wurden besser, aber Rublev gewann zwei der ersten drei Punkte. Beim Stand von 30:15 spielte Bublik dann eine volldurchgezogene Rückhand und war zum jubeln bereit. Aber Rublev hechtete dem Ball hinterher und brachte ihn zurück ins Spiel. Der Kasache hatte den Punkt schon abgehakt und schaute nur zu wie der Ball zwei Mal auf seiner Seite des Courts aufkam. Anschließend stand er mehrere Sekunden regungslos da. Er konnte nicht glauben, was passiert war. Dann hatte Rublev zwei Matchbälle und verwandelte direkt den ersten. Durch den Erfolg stand Rublev jetzt bei jedem Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale, bis jetzt war dort auch immer Schluss.

Mirra Andreeva: Die 16-Jährige übertrifft sich selbst

Mirra Andreeva wurde im April 16 Jahre alt. Schon bei den French Open feierte sie einen großen Erfolg: Als Qualifikantin spielte sie sich bis in die dritte Runde. Damit stieg sie über 50 Plätze in der Weltrangliste und stand kurz vor dem Einzug in die Top-100 – und das mit erst 16 Jahren! Aber Andreeva ist keine Eintagsfliege! Denn in Wimbledon qualifizierte sich die Russin erneut für die Hauptkonkurrenz. Dort gewann sie in der ersten Runde ein knappes Match in drei Sätzen gegen Chineson Xiyu Wang. In den nächsten Runden schlug sie die beiden gesetzten Spielerinnen Barbora Krejcikova und Anastasia Potapova. Ohne Satzverlust konnte Andreeva sich gegen sie durchsetzen. Damit stand Andreeva erstmals im Achtelfinale eines Grand Slam-Turniers. Hier war allerdings Schluss für die 16-Jährige. Gegen US-Amerikanerin Madison Keys war sie in drei Sätzen unterlegen. Aber dennoch: Andreeva wird nach Wimbledon erstmals in die Top-100 einziehen. Starke Leistung!

Dramatischer Unfall in Wimbledon

Abgesehen von dem ganzen spielerischen Geschehen in Wimbledon, ereilte das Turnier auch eine dramatische Nachricht. Am Morgen des 6. Juli verlor eine Frau im Stadtteil Wimbledon die Kontrolle über ihren Land Rover und crashte in eine Schule. Dabei durchbrach sie einen Holzzaun und krachte so in den Garten einer Schule. Zwei acht-jährige Mädchen starben und neun weitere Personen wurden in das Krankenhaus gebracht. Das Gelände gehört einer Grundschule für Mädchen. Eine Frau in den 40ern wurde festgenommen, weil der Verdacht besteht, dass sie unverantwortlich gefahren sei. Auf Twitter bekundete Wimbledon ihr Beileid „Unsere Gedanken sind in dieser zutiefst belastenden Zeit bei den Betroffenen, ihren Familien, der Schule und der gesamten Community“. Die Schule befindet sich in der Nähe des Tennisclubs in Wimbledon.

Paula Badosa: Peinliche Frage in der Pressekonferenz

Paula Badosa war nach ihrem Aus in der zweiten Runde gegen Marta Kostyuk schon bedient. Aber ein Journalist setzte der schlechten Laune der Spanierin noch eine Krone auf. Badosa gab das Match beim Stand von 2:6 und 0:1 wegen Rückenproblemen auf. Wie üblich erschien sie im Anschluss an die Partie zur Pressekonferenz. Doch statt einer Frage zum Grund ihrer Aufgabe, stieg ein Journalist wohl sehr unvorbereitet in die Fragerunde ein. Er gratulierte Badosa zum Sieg. Noch bevor er seine Frage zu Ende stellen konnte, antworte sie „ich habe verloren“.

Der Reporter fuhr allerdings unbeeindruckt fort und fragte wie ihr „Fitnesszustand und ihr Selbstbewusstsein nach ihrer Verletzung sei.“ Badosa antwortete: „Zu deiner Information, ich habe gerade verloren“. Daraufhin schaltete sich eine WTA-Mitarbeiterin ein und wiederholte, dass Badosa verloren hat. Weiterhin unbeeindruckt fragte der Pressevertreter erneut: „Du hast Spiele wegen deiner Verletzung verpasst, wie ist dein Fitnesszustand und dein Selbstbewusstsein?“ Badosa blieb ruhig und sagte Folgendes: „Ich fühle mich nicht sehr gut, ich hab gerade aufgegeben, ich wünschte ich fühle mich besser.“ Badosa wirkte zwar müde und enttäuscht, reagierte aber cool auf den Fauxpas des Reporters.

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