Roger Federer

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 13: Roger Federer of Switzerland speaks to media ahead of the 2019 Australian Open at Melbourne Park on January 13, 2019 in Melbourne, Australia. (Photo by Michael Dodge/Getty Images)

Australian Open: 10 Kurzgeschichten zu Tag 6

Was passierte an spannenden und kuriosen Sachen am sechsten Tag der Australian Open? Wir geben einen Überblick über die Geschehnisse und Randgeschichten im Melbourne Park.

Auch Roger Federer braucht seine Akkreditierung

Rafael Nadal ist es schon bei einem Turnier passiert, nun auch Roger Federer. Als der Schweizer durch die Katakomben marschierte und in die Spielerzone wollte, wurde er vom Sicherheitsmann auf seine fehlende Akkreditierung um den Hals hingewiesen. Regeln sind nun mal Regeln. Federer blieb ruhig und wartete auf Trainer Ivan Ljubicic. Und auch der Sicherheitsmann schien mittlerweile bemerkt zu haben, wer da gerade an ihm vorbei wollte.

Verdascos traurige 10-Year-Challenge

Nächste Episode in der 10-Year-Challenge – mit dem traurigen Protagonisten Fernando Verdasco. Der Spanier spielte vor zehn Jahren ein episches Halbfinale gegen Rafael Nadal über fünf Stunden. Ausgerechnet beim Matchball gegen sich servierte Verdasco einen Doppelfehler. Dieses Jahr hatte der 35-Jährige den Einzug ins Achtelfinale auf dem Schläger. Verdasco hatte im Tiebreak des vierten Satzes gegen Marin Cilic Matchball bei eigenem Aufschlag, servierte einen Doppelfehler und verlor schließlich das Match.

Agassi glaubt an Grand-Slam-Rekord von Djokovic

Roger Federer: 20, Rafael Nadal: 17, Novak Djokovic: 14. Welcher Spieler wird am Ende der Karriere die meisten Grand-Slam-Titel haben? Andre Agassi, Ex-Trainer von Djokovic, glaubt fest an den Serben. „Während meiner Zeit in seinem Team war ich überzeugt davon, dass er über die nächsten Jahre jeweils zwei, drei Grand Slams pro Saison gewinnen wird.“ Bedeutet: In absehbarer Zeit wird Djokovic also Nadal und Federer überflügelt haben, geht es nach Agassis Prognose.

Djokovic über Vajda: „Er ist mehr als ein Trainer”

Mit Andre Agassi an seiner Seite konnte Novak Djokovic keine nennenswerten Erfolge erzielen. Nach der Rückkehr zu Langzeittrainer Marian Vajda startete der „Djoker“ wieder durch. Seine großen Erfolge haben zweifelsohne auch mit der Art und Weise des Slowaken zu tun. „Er ist mehr als ein Trainer für mich. Die Beziehung, die wir mehr als zehn Jahre haben, ist besonders für mich. Ich sehe ihn öfter als meine Eltern. Er ist immer für mich da“, sagte Djokovic.

Paganini über Federer: „Er kommt mit diesem Funkeln in den Augen“

Pierre Paganini ist einer der großen Erfolgsbausteine in der Karriere von Roger Federer. Der langjährige Fitnesstrainer des Schweizers sprach mit dem Fernsehsender SRF über die Arbeit mit Federer. „Ich warte auch immer wieder darauf, dass er mir plötzlich die Türe vor die Nase knallt und mir sagt: ,Pierre, es reicht jetzt‘. Aber er kommt mit diesem Funkeln in den Augen.“ Wie lange darf Paganini Federer noch mit Fitnessdrills quälen? „So lange Roger noch schnell ist, ist er jung genug. Bei Roger gibt es Spontanität wie bei einem Kind, gleichzeitig kann er auch strukturiert sein wie ein Computer. Bei Roger kann dieser Wechsel aber innerhalb einer Minute passieren.“

Mouratoglou: Serena wieder ganz die Alte

Gewinnt Serena Williams in Melbourne ihren 24. Grand-Slam-Titel und zieht mit Margaret Court gleich? Die 37-Jährige ist heute souverän ins Achtelfinale eingezogen. Trainer Patrick Mouratoglou blickt zuversichtlich auf die Rekordjagd. „Sie musste sich ihrem neuen Leben anpassen. Sie hat sich schuldig gefühlt, ihre Tochter für das Training zu verlassen, Matches zu spielen. Sie war nicht sie selbst, man konnte es sehen. Jetzt ist sie zurück. Ihre Tochter ist nun älter. Sie ist nun unabhängiger, weil sie laufen kann. Serena spürt, dass sie nicht jede Sekunde bei ihr sein muss. Sie ist entspannter. Ihr Temperament ist zurück.“

Tabuthema Homosexualität im Herrentennis

Während Homosexualität im Damentennis seit Jahren zur Normalität gehört, ist dies im Herrentennis immer noch ein Tabuthema. Der einzige offen bekennende schwule Tennisspieler ist Brian Vahaly. Die ehemalige Nummer 63 der Welt outete sich aber erst Jahre nach Ende seiner Karriere. Ist die Zeit endlich reif, dass sich Tennisspieler offen zu ihrer Homosexualität bekennen können? Der Franzose Pierre-Hugues Herbert zweifelt daran: „Ich glaube nicht, dass es einfach ist, weil es so viel Homophobie gibt“, sagte Herbert dem „Sydney Morning Herald“. Doppelspezialist Alexander Peya sieht es ähnlich. „Wenn du offen über etwas sprichst, dass dir in gewissen Momenten Sorgen bereitet, könnte das als Schwäche interpretiert werden. Schwul zu sein ist keine Schwäche, aber so funktioniert der Sport. Es ist Mann gegen Mann oder Team gegen Team.“ Der renommierte Tennisjournalist Nick McCarvel hat sich offen zu seiner Homosexualität bekannt und vor den US Open und den diesjährigen Australian Open gemeinsam mit Vahaly ein Event organisiert, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Mit dabei war beide Male Kevin Anderson. Braucht es überhaupt ein öffentliche Outings von Tennisspielern? Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Ole von Beust sagte einst den zutreffenden Satz: „Normalität muss sich nicht outen.“

Nach Tod von Todd Reid: „Beyond the Tour“ ins Leben gerufen

Der tragische Tod vom Australier Todd Reid hat die Tenniswelt tief bewegt (hier zum Nachlesen!). Der 34-Jährige, 2002 Juniorensieger in Wimbledon, starb vergangenes Jahr im Oktober. Reid, als Wunderkind gehypet, schaffte nicht den Durchbruch bei den Profis. In seinem letzten Posting bei Instagram sah man einen extrem gealterten Mann, der kaum verständliche Sätze sagte. Tennis Australia hat nun ein Programm ins Leben gerufen, um Tennisprofis, die nach ihrer Karriere zu kämpfen haben, zu helfen. Das Programm trägt den Namen „Beyond the Tour“. Bei der Programmvorstellung in Melbourne sagte Reids Schwester Renee Beck: „Todd schien früh bestimmt zu sein, ein Tennisspieler zu sein. Als das nicht funktionierte, war es hart für ihn, sich dem Leben nach dem Tennis anzupassen, mit dem Verlust seiner Karriere umzugehen und was hätte sein können. Auch wenn seine Familie und enge Freunde für ihn da waren und ihm beistanden, hätte es ihm sicherlich geholfen, wenn er von einem unterstützenden Netzwerk profitiert hätte. Leute, die zuvor um ihn herum waren, verschwanden vom Radar.“ Die beiden australischen Legenden John Newcombe und Evonne Goolagong lobten das Programm „Beyond the Tour“.

Kyrgios macht sich über Tweet lustig und löscht ihn

Nick Kyrgios hat in Australien einen schweren Stand. Das nach dem Twitterprofil zufolge unseriöse Nachrichtenmagazin Northern Territory News setzte einen fragwürdigen Tweet ab, in dem es Bezug auf das Match von Alex de Minaur gegen Rafael Nadal nahm. „De Minaur mag verloren haben, aber er hat fünf Matchbälle im letzten Spiel gegen Nadal abgewehrt. Tomic und Kyrgios hätten bereits nach einem Matchball aufgegeben“, heißt es im Tweet, der nur in Großbuchstaben geschrieben wurde. Kyrgios antwortete prompt: „Ich habe Nadal mit 19 geschlagen. Das wird immer besser und besser“, schrieb Kyrgios in seinem Tweet, in der inzwischen wieder gelöscht hat. Der Australier besiegte 2014 Nadal im Wimbledon-Achtelfinale. Zuvor gewann er in der dritten Runde gegen Richard Gasquet nach Abwehr von neun Matchbällen. Warum Kyrgios den Tweet überhaupt gelöscht hat? Denn wo er Recht hat, hat er Recht.

Boris Becker als Rapper?

Boris Becker ist fleißig unterwegs in den sozialen Medien und lässt seine Fans an seinem Leben teilhaben. Der sechsmalige Grand-Slam-Sieger hat anscheinend nicht nur großes Tennistalent, sondern auch Fähigkeiten als Rapper. Genau das stellt der Musiker Chris Sommer auf seinem Instagram-Profi unter Beweis, in dem er Instagram-Videos von Becker mit Musik unterlegt. Hört mal rein!

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