International BNL d’Italia – Day Three

ROME, ITALY - MAY 14: Alexander Zverev of Germany serves against Matteo Berrettini of Italy in their second round match during day three of the International BNL d'Italia at Foro Italico on May 14, 2019 in Rome, Italy. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

French Open: Auslosungsvorschau mit Gerlach und Kohlmann

Seite 1: Vorschau auf die deutschen Damen

Vorschau auf die deutschen Herren

Michael Kohlmann gab im Gespräch mit tennis MAGAZIN an, seit Ende des Turniers in München nicht mehr Trainer von Maximilian Marterer zu sein. „Wir sind sehr klar und im Guten auseinander gegangen. Es schien mir, als suchte er jetzt einfach eine andere Form der Ansprache, andere Worte. Ich bin  mit meinen nicht mehr so vorgedrungen.“ In seiner Funktion als Davis Cup-Chef weilt er dennoch bei den French Open und hatte während des Gesprächs nicht zuletzt dank dreier deutscher Qualifikanten und einem Lucky Loser, die es ins Hauptfeld geschafft haben, gute Laune.

Alexander Zverev (5) vs. John Millman (Australien)
Dienstag

„Millman ist eine Maschine“, bringt es Kohlmann auf den Punkt. Der Der Davis Cup-Kapitän kennt den Australier aus dem Teamwettbewerb. „Er läuft gut, ihm unterlaufen in der Regel wenig Fehler. Er verteilt nur ganz wenige Geschenke. Alexander Zverev wird keine Angst haben, aber es wird kein Selbstläufer. Millman muss man mit vielen Bällen ausspielen“, sagt Kohlmann.

Klar ist auch. Der Turniersieg am Samstag in Genf, der erste Titel in 2019, wird Zverev dringend benötigtes Selbstvertrauen eingehaucht haben. Das Ziel Matchpraxis zu sammeln, hat sich für den 22-Jährigen endlich erfüllt. Es waren in der Schweiz aber auch kräftezerrende Dreisatzsiege, bei denen die einzige Konstanz innerhalb der Durchgänge eben das Fehlen jener Eigenschaft gewesen ist.

Die deutsche Nummer eins hat weiterhin Probleme mit dem (zweiten) Aufschlag, agiert nach dem Service zu oft aus der Defensive heraus. Dass er diese Situationen aber zumindest wieder erfolgreicher gestaltet, hat er diese Woche unter Beweis gestellt. Zverev ist bereits für den Sonntag um 15 Uhr in Paris zum Training angesetzt. Spieltag wird Dienstag sein.

„Genf liegt ein bisschen höher und ist deshalb etwas schneller als Paris. Zverev wird aber wenig Eingewöhnung benötigen“, glaubt Kohlmann, der hofft, dass Zverev in Runde eins glatt durchkommt und damit Kräfte sparen kann.

In Runde zwei würde ein Qualifikant warten. Nach dem Rückzug von Nick Kyrgios könnte es anschließend zur Neuauflage des letztjährigen Fünfsatzkrimis gegen Dusan Lajovic kommen. Planmäßiger Achtelfinalgegner wäre Monte Carlo-Sieger Fabio Fognini. Mit einem Viertelfinalticket würde er wohl die Neuauflage des Endspiels bei den ATP-Finals gegen Novak Djokovic buchen.

„Wenn man so weit in die Auslosung vorausblickt, macht es dann, auch wenn Djokovic die Nummer eins ist, keinen allzu großen Unterschied mehr, auf wen er trifft. Er hat bis auf Nadal alle schon besiegt.“ Für Kohlmann ist es elementar, dass er 2019 möglichst kräftesparend durch die ersten beiden Runden gelangt. „Die Matches gegen Lajovic und Fognini kann er natürlich gewinnen. Aber er benötigt dafür die absolute körperliche und mentale Frische“, sagt Kohlmann. Erreicht Zverev erneut das Viertelfinale, hat er nach der holprigen Saison viel erreicht. Ob ihm das genügt?

Philipp Kohlschreiber vs. Robin Haase (Niederlande)
Sonntag 4. Match auf Court eins

Kohlmann nennt den Niederländer „eine Wundertüte“. Die generelle Auslosung sei nicht so schlecht für Kohlschreiber. „Er hat hoffentlich durch die Siege in Rom nochmal Vertrauen getankt. Dort hat er ja Marco Cecchinato glatt in zwei Sätzen besiegt.“ Der Italiener könnte nun erneut warten in Runde zwei.
Sonntag, viertes und letztes Match nach 11 Uhr auf Cout 1

Jan-Lennard Struff vs. Denis Shapovalov (Kanada/20)
(noch nicht angesetzt)

Eine interessante Auslosung für einen der spannendsten deutschen Spieler im Hauptfeld. Struff hat den starken Kanadier 2019 in Monte Carlo bereits besiegt. Für den 29-Jährigen stehen dieses Jahr zudem bereits drei Top 10-Siege zu Buche (Zverev, Cilic, Tsitsipas). 2018 verlor Shapovalov in Paris gegen Maximilian Marterer in Runde zwei. Sand ist nicht sein bester Untergrund. „Dass er einen starken Spieler wie ihn auf Sand gerade erst besiegt hat, muss ein mentaler Vorteil für Struff sein“, fordert Kohlmann. „Generell spielt Struff ein sehr gutes Jahr und Shapovalov wird die erste große Aufgabe, auf die er sich voll fokussieren muss“, sagt Kohlmann. Danach könnte für den Warsteiner ein Qualifikant warten – in  Runde drei der gesetzte Borna Coric (13). „Für die Zukunft ist Struff auch in Reichweite der Setzliste. Wenn er so weitermacht, sind diese Regionen darstellbar und dann werden auch die Grand Slam-Auslosungen leichter“, erklärt Kohlmann.

Peter Gojowczyk vs. Jo Wilfried Tsonga (Frankreich)
(noch nicht angesetzt)

Auf den ersten Blick keine gute Losung für den Münchener. Im direkten Vergleich führt der Deutsche allerdings (2:0). Kohlmann erinnert an den überraschenden Davis Cup-Erfolg 2014 und 2018 in Metz – beide Duelle fanden auf Hardcourt statt. „Von der Papierform her dennoch eine schwere Aufgabe, aber beide Spieler werden die Ergebnisse im Hinterkopf haben. Hinzu kommt der Druck vor heimischem Publikum. Außerdem kann Tsonga nach überstandener Knieverletzung noch nicht bei voller Leistungsstärke sein“, erklärt der Experte. Unter diesen Voraussetzungen ist Gojowczyk nicht chancenlos.

Mischa Zverev vs. Richard Gasquet (Frankreich)

„Mischa Zverev hat sicher keine leichte Ausgangsposition. Er hat hier die dritte Runde zu verteidigen und in ein paar Wochen den Turniersieg in Eastbourne“, erklärt Kohlmann. Zurzeit rangiert Zverev noch auf Platz 102. Bei einer Niederlage fiele er aus den Hauptfeldrängen für Wimbledon. Auch in Genf verlor der 31-Jährige in Runde eins.  Es war die sechste Auftaktniederlage in Serie – die neunte von zehn Pleiten 2019. Mut macht die Situation des favorisierten Gegners. Gasquet ist erst vor kurzem von einer Schambeinverletzung zurück auf die Tour gekehrt. In Rom gegen Federer war ihm die körperliche Einschränkung noch anzumerken. In Lyon konnte er zu seinem Zweitrundenmatch gegen Taylor Fritz nicht antreten. „Von daher ist für Mischa Zverev, wenn er variabel auftritt, vielleicht etwas drin. Allgemein ist Gasquet natürlich ein überragender Zocker, der sich in Paris beweisen möchte.“

Maximilian Marterer vs. Stefanos Tsitsipas (Griechenland/6)
Sonntag zweites Match auf Chatrier nach 11 Uhr

Marterer, der in Paris das Achtelfinale zu verteidigen hat, hat eines der härtesten Lose gezogen. Tsitsipas sehen nicht wenige sogar als Favorit, wenn es im Viertelfinale gegen Roger Federer gehen würde. „Der Grieche ist 2018 früh an Thiem gescheitert. Er wird also auch punktemäßig voll angreifen wollen. Da wird es in der momentanen Situation natürlich sehr schwer für Marterer“, sagt Kohlmann, der den 24-Jährigen seit dem Turnier in München nicht mehr betreut (siehe oben). Marterer hat zudem weiterhin Knieprobleme und sucht nach Form und Selbstvertrauen.

Cedric-Marcel Stebe vs. Karen Khachanov (Russland/10)
(noch nicht angesetzt)

„Stebe fehlen nach der erneut langen Verletzungspause noch so ein bisschen die Matches“, fasst Kohlmann die Situation zusammen. „Von Auslosungsglück kann man gegen so einen auch kraftmäßig starken Spieler auch nicht sprechen“, ergänzt der Teamchef. Er räumt Stebe nur wenig Chancen ein. Positiv: Sein Handgelenk ist viel besser. Er habe an der Base in Oberhaching viel und gut trainiert.

Yannick Maden vs. Kimmer Coppejans (Belgien)
(noch nicht angesetzt)

„Eine sehr gute Auslosung“, nennt Kohlmann das belgische Los. Coppejans (Weltrangliste 181), der sich ebenfalls in der Qualifikation mit drei knappen Siegen für das Hauptfeld empfahl, ist deutlich hinter Maden platziert (115). Mit einem Erfolg würde der 29-Jährige aller Voraussicht nach ein Zweitrundenhighlight gegen Rafael Nadal buchen. „Die Aussicht auf so ein Karrierehighlight wird ihn nochmal extra motivieren“ sagt Kohlmann. Zuletzt überstand der Stuttgarter in München die Qualifikation. Im März erreichte er zwei Challenger-Finals. Mit einem Erstrundenerfolg käme er den Top 100 weiter näher.

Rudi Molleker vs. Alexander Bublik (Kasachstan)

Eine ganz interessante Aufgabe für den jüngsten deutschen Spieler im Hauptfeld. Wie schon in Melbourne erspielte sich der 18-Jährige erfolgreich das Ticket in der Qualifikation. „2018 hat er in der Halle gegen Bublik verloren, auf Sand wird es aber ein ganz anderes Match“, prognostiziert Kohlmann. Es fehle der Erfahrungswert bei best-of-five-Matches. In Australien unterlag er in vier Sätzen gegen Diego Schwartzman und büßte kräftemäßig viel ein. Anschließend folgten mehrere Erstrundenpleiten. Zuletzt hatte sich der Weltranglisten 177. mit einem Challengerhalbfinale, drei Viertelfinals und einem Hauptfelderfolg in München stabilisiert. „Für mich ist es eine ausgeglichene Partie. Rudi Molleker hat gute Chancen auf die zweite Runde“, sagt Kohlmann. Nach der Absage von Nick Kyrgios ist Mollekers Gegner sicher einer der unkonventionellsten Spieler im Feld. Wir dürfen uns auf einige Stoppbälle gefasst machen.

Yannick Hanfmann vs. Rafael Nadal (Spanien/2)
(noch nicht angesetzt)

„Auf der einen Seite ist das sportlich gesehen in Paris die wahrscheinlich schwierigste Aufgabe. Auf der anderen Seite für Yannick Hanfmann eine wahnsinnig tolle Erfahrung auf dem Centre Court gegen den elfmaligen Sieger antreten zu dürfen“, erklärt Kohlmann die ambivalente Gefühlslage, in der sich der Spieler befindet. „Ich wünsche ihm, dass er diese positive Energie aus der Qualifikation mitnimmt und so offensiv wie möglich agiert“, ergänzt der Teamchef. Tatsächlich besiegte der mittlerweile 27-Jährige die in der Qualifikation gesetzten Sebastian Ofner und Lukas Rosol deutlich und setzte damit nach überstandener Ellenbogenverletzung ein sportliches Ausrufezeichen. Auf den großen Hauptfelddurchbruch wird der Rechtshänder angesichts des Gegners aber wohl noch warten müssen.

Oscar Otte vs. Malik Jaziri (Tunesien)
Sonntag 2. Match auf Court 6

Otte rutschte als fünfter Lucky Loser noch ins Hauptfeld. „Und das Los ist auch nicht das schlechteste. Chancenlos ist er auf keinen Fall. Natürlich ist Jaziri erfahrener – auch oder gerade was den Grand Slam-Effekt und Modus angeht“, erklärt Kohlmann, der Otte wünscht, das Pariser Flair auch etwas genießen zu können.

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