Alcaraz ist beim Masters in Monte Carlo ausgeschieden

Erst einmal spielte Carlos Alcaraz bei den Tennis Masters in Monte Carlo. 2022 scheiterte er in der ersten Runde.Bild: AFP/SID/Valery HACHE

Tennis Masters Monte Carlo: Prognosen, Favoriten & Underdogs

In der zweiten Aprilwoche steht das erste Highlight der Sandplatzsaison an: das Tennis Masters in Monte Carlo. Doch wer sind nach dem Wechsel des Belags die Favoriten auf den Turniersieg? tennis MAGAZIN hat die Chancen von Zverev, Sinner & Co. analysiert und die Redaktionsmitglieder haben ihre Tipps abgegeben. 

Während zahlreiche Profis nach den Australian Open nur vereinzelt kleinere Turniere auf der ATP-Tour gespielt haben, haben die beiden 1000er-Events in Miami und Indian Wells die Form der Topspieler gut veranschaulicht. Besonders Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Daniil Medvedev überzeugten mit starken Auftritten und konstanten Leistungen. Im Gegensatz dazu steht rund um die sportliche Verfassung von Novak Djokovic ein großes Fragezeichen im Raum. Trotzdem ist er nie zu unterschätzen. Nun stellt sich die Frage, wie sich der Belagwechsel auf die Performance der Spieler auswirkt.

Die Top-Favoriten beim Tennis Masters Monte Carlo

Carlos Alcaraz

Zu einem zweiten Auftritt von Carlos Alcaraz wird es 2024 in Monte Carlo nicht kommen. Am Dienstag sagte der Weltranglisten-Zweite seine Teilnahme kurzfristig ab. Zwar war Alcaraz im Fürstentum und trainierte auch im Monte Carlo Country Club, aber schon in seinen Trainingsstunden deuteten sich Probleme an. Er spielte mit einem bandagierten Arm. Nun herrscht Klarheit: Die Verletzung am Arm hindert den Spanier an einer Teilnahme. Lorenzo Sonego rutschte als Lucky Loser für Alcaraz nach.

Novak Djokovic

Bei der Frage nach den Favoriten darf der Serbe nicht fehlen. Allerdings konnte der „Djoker“ in der aktuellen Saison noch nicht überzeugen. Bei den Australien Open unterlag er im Halbfinale Jannik Sinner. Anschließend spielte er nur das Masters in Indian Wells, wo es gegen Luca Nardi ein überraschendes Aus in der dritten Runde setzte. Auf die Absage für Miami folgte die Trennung von Trainer Goran Ivanisevic, mit dem Djokovic sechs Jahre zusammenarbeitete.

Seine Qualitäten auf Sand hat der Serbe zur Genüge unter Beweis gestellt. Dies wird vor allem durch seine drei Titel bei den French Open deutlich. Darüber hinaus stehen elf Masters-Erfolge auf Sand zu Buche, zwei davon in Monte Carlo. Nach seinem letzten Titel im Fürstentum, den Djokovic 2015 gewann, schaffte er es jedoch nicht mehr über das Viertelfinale hinaus. Dennoch ist im Titelkampf mit dem Serben zu rechen.

 

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Jannik Sinner

Der Südtiroler präsentiert sich seit einem halben Jahr in absoluter Topform. Im Oktober des vergangenen Jahres sicherte sich Sinner zwei Titel bei 500er-Turnieren, bevor er im November das Endspiel bei den ATP-Finals erreichte und im Dezember den Davis Cup gewann. In der aktuellen Saison übertrifft der 22-Jährige seine eigenen Leistungen aus dem Vorjahr noch einmal. Nach 23 Spielen im Jahr 2024 steht er bei 22 Siegen. Lediglich Carlos Alcaraz konnte Sinner in Indian Wells bezwingen. Unter die gewonnenen Spiele fallen sein erster Grand Slam-Erfolg bei den Australian Open, der Titel beim 500er-ATP in Rotterdam sowie sein zweiter Masters-Sieg bei den Miami Open. Infolgedessen steht Jannik Sinner erstmals auf Position zwei der Weltrangliste.

Miami Open, Jannik Sinner

Durch den Sieg bei den Miami Open ist Jannik Sinner nur noch einen Platz von der Spitze der Weltrangliste entfernt.Bild: Imago

Allerdings ist der Sandplatz nicht als Paradedisziplin des Südtirolers bekannt. Seinen einzigen Titel auf dem roten Untergrund holte er im Juli 2022 beim 250er-Turnier in Umag. Vergangenes Jahr schied er bei den French Open gegen Daniel Altmaier aus. Gutes Omen für Sinner: Sein bestes Ergebnis während der letzten Sandplatzsaison erreichte er mit dem Halbfinale in Monte Carlo, wo er Holger Rune unterlag. Man darf gespannt sein, wie Sinner dieses Jahr im Fürstentum aufspielt und ob er seine Titelserie weiterführen kann.

Alexander Zverev

Für den Deutschen steht die zweite Sandplatzsaison nach seiner schweren Bänderverletzung bei den French Open 2022 an. Abgesehen von der Verletzung verbindet Zverev gute Erinnerungen mit dem Sandplatz. Insgesamt konnte er sieben Titel auf dem Belag gewinnen. Seine größten Erfolge waren die Masters-Siege in Rom (2017) und in Madrid (2018/2021). Darüber hinaus stand er von 2021 bis 2023 immer im Halbfinale der French Open. Das Halbfinale ist gleichzeitig auch sein bestes Ergebnis in Monte Carlo, zuletzt 2022.

Bezüglich der aktuellen Form geht der Trend beim 26-Jährigen in die richtige Richtung. Bereits bei den Australian Open erreichte er das Halbfinale, musste sich jedoch trotz 2:0 Satzführung gegen Daniil Medvedev geschlagen geben. In Indian Wells unterlag er im Viertelfinale Carlos Alcaraz, bevor er im Halbfinale von Miami gegen Überraschungsfinalist Grigor Dimitrov das Nachsehen hatte. In seiner Wahlheimat will er nun nach dem Titel greifen.

Tennis Masters Monte Carlo: Wer sind mögliche Geheimfavoriten?

Casper Ruud

Mit dem Norweger ist in der Sandplatzsaison immer zu rechnen. Bei den letzten beiden Ausgaben der French Open erreichte er jeweils das Endspiel. Ein weiterer Indikator für die Sandplatz-Qualitäten des 25-Jährigen ist die Tatsache, dass er neun seiner zehn ATP-Titel auf Sand gewonnen hat. Sein bestes Abschneiden in Monte Carlo ist das Halbfinale im Jahr 2021.

Casper Ruud

Mit dem Start der Sandplatzsaison kann Casper Ruud wieder auf seinem Lieblingsbelag aufschlagen.Bild: FIRO/FIRO/SID/

Grigor Dimitrov

Der Bulgare ist in den letzten Wochen zurück in Topform. Bereits zu Beginn des Jahres konnte sich Dimitrov den Titel beim 250er-ATP in Brisbane holen – sein erster Turniererfolg nach sieben Jahren. Nach dem Drittrunden-Aus bei den Australian Open spielte der 32-Jährige auf der ATP-Tour erneut stark auf und krönte seine Leistungen mit dem Finaleinzug bei den Miami Open. Im Fürstentum erreichte Dimitrov 2022 und 2018 das Halbfinale.

Diese Spieler könnten beim Tennis Masters Monte Carlo zu alter Stärke zurückfinden

Holger Rune

Die Nummer sieben der Welt konnte in der aktuellen Saison wenig überzeugen. Nach dem frühen Aus bei den Australien Open folgte eine erneute Umstrukturierung im Trainerteam und die Rückkehr von Patrick Mouratoglou als Coach. Anschließend erreichte der Däne zwei Halbfinals und das Viertelfinale in Indian Wells, in Miami gab es jedoch die nächste Enttäuschung mit einem 1:6, 1:6 gegen Fabian Marozsan. In der letzten Sandplatzsaison spielte Rune sowohl in Rom als auch in Monte Carlo das Finale.

 

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Andrey Rublev

Das angesprochene Finale von Monte Carlo verlor Rune gegen Andrey Rublev, der somit als Titelverteidiger in das Turnier geht. Ähnlich wie Rune durchläuft der Russe eine wechselhafte Saison. Obwohl er mit einem Turniersieg in Hong Kong und dem Viertelfinale bei den Australian Open gut in das Jahr gestartet ist, enttäuschte er vor allen in Indian Wells und Miami mit einem Sieg aus drei Spielen. Im Fürstentum könnte er mit den guten Erinnerungen aus dem Vorjahr wieder stärker aufspielen.

Stefanos Tsitsipas

Apropos gute Erinnerungen an Monte Carlo: Diese könnten auch dem formschwachen Griechen entgegenkommen. Schließlich gewann er das Turnier sowohl 2021 als auch 2022. In der aktuellen Spielzeit fehlen beim 25-Jährigen die großen Ergebnisse, was unter anderem zur Folge hatte, dass er aus den Top-10 der Weltrangliste gerutscht ist. Vorläufiger Tiefpunkt war der schwache Auftritt gegen Jiri Lehecka in Indian Wells, gefolgt von einer Auftaktniederlage in Miami gegen Denis Shapovalov.

Die Tipps aus der Redaktion zum Tennis Masters Monte Carlo

Franziska Brülls: Ich denke das Grigor Dimitrov das Turnier gewinnt. In den letzten Wochen hat er zu alter Stärke zurückgefunden und Selbstvertrauen getankt. Auf Sand hat er immer wieder bewiesen, dass er mithalten kann. Zudem spielt er in seiner Wahlheimat. Schwieriger könnte es Alex de Minaur haben. Das erste Turnier auf Sand könnte für ihn eine große Umstellung sein, weshalb ich glaube, dass er früh ausscheidet.

Christian Albrecht Barschel: Beim Sieger spielt sicherlich das Wetter eine große Rolle. Wenn es warm ist, sehe ich Djokovic mit guten Chancen. Allerdings würde ich auf Alcaraz tippen. Beim Flop des Turniers kann ich mich nicht festlegen.

Tim Böseler: Jannik Sinner wird den Titel im Fürstentum holen. Sand zählt zwar (noch nicht) zu seinen besten Belägen, aber der Südtiroler wird 2024 auch dafür neue Stärken entwickeln. Der zweimalige Monte Carlo-Champion Stefanos Tsitsipas (2021, 2022) wird auch auf seiner geliebten Asche von Monaco nicht in Tritt kommen und früh ausscheiden.

Holger Henopp: Ich glaube an meinen Namensvetter und sage, dass Holger Rune das Turnier gewinnt. Er stand bereits letztes Jahr im Finale und findet in Monte Carlo zu alter Stärke zurück. Der Flop des Turniers wird Hubert Hurkacz.

Linus Karzig: Ich bin zuversichtlich, dass Alexander Zverev den Titel holt. Er ist aktuell in einer guten Form und hat in den letzten Jahren auf dem roten Belag abgeliefert. Jannik Sinner wird seine Serie auf Sand nicht fortsetzen können und früh ausscheiden.

Jan Jobmann: Ich setzte auf einen Überraschungssieg von Daniil Medvedev. Auf Sand ist der Russe häufig eine Wundertüte. Stellvertretend dafür: Der Sieg beim Masters in Rom und das anschließenden Erstrunden-Aus bei den French Open im vergangenen Jahr. Enttäuschen wird Andrey Rublev, der seinen Titel nicht verteidigen kann und früh ausscheidet.

Wer ist euer Titel-Favorit beim Tennis Masters Monte Carlo?