Rolex Monte-Carlo Masters – Day Six

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French Open 2023: Die Spiele der Deutschen im Überblick

Am 28. Mai startet die Hauptkonkurrenz der French Open 2023. Sieben deutsche Profis sind in Paris am Start. Wer, wann gegen wen spielt, wie die Chancen der DTB-Spielerinnen und Spieler stehen, und wie Davis Cup-Teamchef Michael Kohlmann die Partien einschätzt, erfahrt ihr hier.

Grundsätzlich blickt Kohlmann positiv auf die Auslosung der deutschen Herren. „Es ist von allem etwas dabei. Es gibt niemanden, der keine Chance hat, zu gewinnen.“ Im Detail sieht Kohlmanns Einschätzung wie folgt aus:

Jan-Lennard Struff (21) – Jiri Lehecka (CZE)

„Struffi hat einen unglaublichen Frühling gespielt. Von der Quali in Australien hat er sich unter die Top 30 gekämpft“, so Kohlmann. „Ich hoffe, dass er das Positive, die Offensive und auch die Leichtigkeit, die er gerade in engen Situationen in den vergangenen Wochen gezeigt hat, mitnehmen kann“, ergänzt der Coach. Kohlmann merkt aber gleich an, dass Jiri Lehecka ein schwieriger Gegner für den Deutschen ist, der viele gute Siege gegen viele gute Spieler in den letzten Wochen einfahren konnte. Der Tscheche besiegte unter anderem Emil Ruusuvuori und Grigor Dimitrov in Monte Carlo. In Miami gewann er gegen Lorenzo Musetti.

„Für eine erste Runde definitiv knackig“, meint Kohlmann. Was für Struff ebenfalls eine Herausforderung sein könnte: der Umgang mit dem Druck und der Erwartungshaltung durch seine Erfolge in den vergangenen Wochen und die Setzung. Dennoch blickt Kohlmann optimistisch auf die Partie: „Es wird Struff sicherlich guttun, den Fokus rein das erste Match zu legen. Er ist sehr erfahren und vor dem, was Struffi in den letzten Wochen geleistet hat – da habe ich gar nicht genüg Hüte, die ich ziehen kann.“

Alexander Zverev (22) – Lloyd Harris (RSA)

Mit einem Protected Ranking kam Lloyd Harris ins Hauptfeld. Aktuell belegt er Rang 306 in der Weltrangliste. „Harris ist besser als sein Ranking“, meint Kohlmann. Aber gerade auf Sand habe Zverev gute Chancen ihn zu schlagen. Womit sich Kohlmann sicher ist: „Es war eine gute Entscheidung von Sascha, kurzfristig in Genf zu spielen“, denn durch seine Siege könne der 26-Jährige Selbstvertrauen tanken und seine Selbstverständlichkeit auf dem Court zurückgewinnen. Blickt man auf Zverevs Auslosung stünden die Chancen für den Deutschen nicht schlecht. „Da kann was gehen“, so Kohlmann, „damit ist nicht gemeint, dass er jetzt alles gewinnt.“ Wichtig sei in erster Linie, dass Zverev „nicht so viele Körner in den ersten Matches liegen lässt“. Seine Einschätzung: „Wenn ich seine aktuelle Formkurve und seine Möglichkeiten und die Auslosung angucke, kann man optimistisch sein.“ Immerhin: Zverev traf bislang dreimal auf Harris. Die Bilanz 3:0.

Oscar OtteAlexander Shevchenko (–) // Sonntag, ca. 15:30 Uhr

Als Davis Cup-Teamchef kennt Kohlmann seine Spieler besonders gut. Über Otte weiß er: „Es hängt vieles von ihm selbst ab.“ Was er meint: Hat Otte einen guten Tag, kann er jeden schlagen. „Mit seinem offensiven Spiel lässt er seine Gegner nicht zur Entfaltung kommen.“ Erwischt Otte keinen guten Tag, kann es aber auch schwierig werden. Ottes Gegner Alexander Shevchenko, aktuell Nummer 84 im Ranking, sei ein „Junge mit Zielen und Ambitionen“. In Madrid und Rom beispielsweise erreichte er seine bislang besten Erfolge auf der ATP-Tour. Bei beiden Turnieren stieß er in die dritte Runde vor. In den vergangenen Wochen hat Shevchenko mit Coach Günter Bresnik und Physio Alex Stober sein Team neu aufgestellt, was mit Sicherheit zu seiner Leistungssteigerung beigetragen hat. Aber auch hier ist Kohlmann optimistisch, dass Otte eine gute Chance hat, einen Sieg einzufahren.

Daniel Altmaier – Marc-Andreas Huesler (SUI)

„Ein Match mit Brisanz”, wirft Kohlmann gleich ein. Was er meint: Im Februar verlor das deutsche Davis Cup Team in Trier gegen die Schweiz, einer der Gegner war Marc-Andrea Huesler. Huesler sei ein guter Servierer, so Kohlmann. Gerade im Best-Of-Five auf Sand, sei das „eine offene Partie“. Aber Altmaier habe in den vergangenen Wochen gezeigt, „dass er oben angekommen ist“. Mit dieser Aussage spielt der Teamchef vor allem auf die Partie gegen Frances Tiafoe in Rom an. Der Deutsche musste sich zwar in drei Sätzen geschlagen geben, zeigte aber dass er mit den großen Namen problemlos mithalten kann. „Das ist für den Kopf extrem wichtig“, so Kohlmann.

Seine Vorbereitung für Paris könnte Altmaier in die Karten spielen. „Daniel hat in den vergangenen Wochen viel gespielt. Dann über zwei Wochen eine Pause eingelegt und nur trainiert. Es ist immer gut, sich nicht totzuspielen. Ich hoffe, das gibt ihm die nötige Frische, in Paris voll angreifen zu können.“ Einen minimalen Vorteil sehe Kohlmann auf der deutschen Seite.

Die Matches der deutschen Damen:

Tatjana MariaBeatriz Haddad Maia (14, BRA)

Kein leichtes Los für die zweifache Mutter. Mit Beatriz Haddad Maia erwischt sie einige Gegnerin, die nicht weit von den Top Ten entfernt steht. Im vergangenen Jahr spielte sich die Brasilianerin vor allem auf Rasen weit nach vorne und siegte bei zwei Turnieren. Aber auch beim Masters-Turnier in diesem Jahr gelang Haddad Maia der Einzug ins Viertelfinale. Dass Tatjana Maria aber immer wieder für Überraschungen gut ist, zeigte die Nummer 64 der Weltrangliste mit ihrem Turniersieg auf Sand im April sowie dem Billie Jean King Cup-Sieg im gleichen Monat über Haddad Maias Landsfrau Laura Pingossi in Stuttgart. Gerade ihr unangenehmes Slice-Spiel liegt eben nicht jeder Gegnerin.

Jule NiemeierDaria Kasatkina (9, — ) // Sonntag, ca. 16:30 Uhr

Für die 23-Jährige Niemeier lief die bisherige Saison alles andere als rosig. Die Deutsche, aktuell Nummer 72 im Ranking, musste viele frühe Niederlagen hinnehmen. Bei den Billie Jean King Cup-Qualifiers im April sowie beim Masters-Turnier in Madrid zeigte Niemeier aber, zu welchen Leistungen sie eigentlich (und gerade auf Sand) fähig ist. In Stuttgart besiegte sie die Top-20-Spielerin Beatriz Haddad Maia in drei Sätzen und verhalf dem deutschen Team somit zum Sieg. In Madrid schaffte Niemeier den Sprung in die dritte Runde und gewann unter anderem gegen die an zehn gesetzte Petra Kvitova.

Auch die Russin Daria Kasatkina spielte in dieser Saison nicht in konstanter Form. In Rom und Madrid erreichte sie zwar jeweils das Achtelfinale, kassierte aber auch einige frühe Niederlagen in anderen Turnieren. Allerdings weiß Kasatkina auch, wie sie in Paris erfolgreich sein kann. Im letzten Jahr erreichte die Russin in Frankreichs Hauptstadt das Halbfinale.

Anna-Lena FriedsamNao Hibino

Anna-Lena Friedsam, 29 Jahre alt, WTA-Nummer 92, trifft in ihrem ersten Match auf Nao Hibino aus Japan. Hibino war eigentlich in der finalen Qualifikationsrunde ausgeschieden, rutschte aber als Lucky Loser noch ins Hauptfeld. Die Japanerin steht auf 112 in der Weltrangliste und spielte zuletzt vermehrt auf der ITF-Tour. Dort gewann sie im April in Japan ihren letzten Titel. Friedsam bereitete sich beim WTA-Turnier in Straßburg auf die French Open vor. In ihrem Erstrunden-Match besiegte sie Zhang Shuai mit 6:0, 6:0. Im zweiten Match scheiterte sie knapp an Anna Blinkova mit 11:13 im Satz-Tiebreak des zweiten Durchgangs.