Nächste Generation im Tennis: Sinner (l.) und Alcaraz

Bei den Miami Open 2024 ist einiges passiert – hier lest ihr die besten Stories.Bild: AFP/SID/FREDERIC J. BROWN

Miami Open: Die Turnier-Highlights 2024

Eine neue Nummer zwei im Herren-Tennis, eine Überraschungssiegerin bei den Miami Open und ein Fazit zu den Miami Open 2024 bei den Deutschen – wir blicken zurück auf den zweiten Teil des Sunshine-Doubles. Was waren eure Highlights in Miami?

Miami Open: Jannik Sinner auf dem Weg an die Spitze

Bereits vor dem Start des Turniers galt Jannik Sinner als einer der Topfavoriten auf den Titel. Knapp zwei Wochen später steht für den Südtiroler der dritte Titel in der aktuellen Saison und der zweite Masters-Titel seiner Karriere zu Buche. Bei den Miami Open wurde Sinner seiner Favoritenrolle gerecht und untermauerte in einer dominanten Art seine Ambitionen, die Nummer eins der Welt zu werden. Einen wichtigen Schritt in genau diese Richtung hat Sinner bereits unternommen. Denn mit dem Turniersieg in Florida wanderte der Südtiroler auf Platz zwei der Weltrangliste. Damit überholte er Carlos Alcaraz und steht nun direkt hinter Novak Djokovic. Besonders der Auftritt im Halbfinale gegen Titelverteidiger Daniil Medvedev, den der 22-Jährige mit 6:1 und 6:2 entthronte, hinterließ einen bleibenden Eindruck. Im Finale bestätigte er diese Leistung und schlug Grigor Dimitrov ähnlich glatt mit 6:3 und 6:1.

Miami Open, Jannik Sinner

Turniersieger 2024: Jannik Sinner triumphierte bei den Miami Open 2024.Bild: Imago

Miami Open: Überraschender amerikanischer Erfolg

Vor heimischen Publikum enttäuschten besonders die amerikanischen Herren. Denn kein amerikanischer ATP-Profi schaffte es ins Achtelfinale. Da hatten sich die einheimischen Fans wohl mehr erhofft. Allerdings sah das Ganze bei den Damen deutlich anders aus. Im Gegensatz zu den männlichen Kollegen erreichten gleich fünf  Spielerinnen aus Amerika das Achtelfinale. Vollständig überzeugt hat aber nur eine: Danielle Collins.

Danielle Collins, Miami Open

Auf dem Weg zum Karriereende: Danielle Collins will ende 2024 ihre Tenniskarriere aus gesundheitlichen Gründen beenden. Nun war die US-Amerikanerin in Miami erstmals bei einem Masters-Turnier erfolgreich.Bild: Imago/Julien Nouet

Entgegen den Erwartungen, dass Coco Gauff den Titel vor heimischer Kulisse holen könnte, ist dies Danielle Collins gelungen. Für die 30-Jährige ist es erst der dritte Turniersieg auf der WTA-Tour und der erste bei einem Masters-Turnier. Auf dem Weg zum Titel setzte sie sich unter anderem gegen Caroline Garcia und im Finale gegen Elena Rybakina durch, die das zweite Jahr in Folge das Endspiel von Miami verlor. Durch den Erfolg springt Collins in der Weltrangliste rund 30 Plätze nach oben und ist nun die Nummer 22 im WTA-Ranking. Ihre höchste Ranglistenposition erreichte die Amerikanerin im Juli 2022, als sie auf Platz sieben stand.

Neben dem Erfolg von Collins im Damen-Einzel ging auch der Titel im Damen-Doppel an ein amerikanisches Duo. Sofia Kenin und Bethanie Mattek-Sands konnten den Wettbewerb für sich entscheiden und besiegten unter anderem die an Position eins gesetzten Elise Mertens und Su-Wei Hsieh. Im Herrendoppel setzten sich die Topgesetzten Rohan Bopanna und Matthew Ebden durch.

Kein Sunshine Double im Jahr 2024

Die beiden aufeinanderfolgenden Masters-Turniere in Indian Wells und Miami genießen bei den Spielern aufgrund der Austragungsorte große Beliebtheit. Wenn man beide Events in einem Jahr für sich entscheiden kann, wird dieser Erfolg als Sunshine Double bezeichnet. Nachdem in Indian Wells Carlos Alcaraz und Iga Swiatek triumphierten, war bei den Damen bereits nach dem Achtelfinale der Miami Open und bei den Herren nach dem Viertelfinale klar, dass 2024 kein Profi das Sunshine Double gewinnt. Iga Swiatek scheiterte gegen Ekaterina Alexandrova und Carlos Alcaraz unterlag Grigor Dimitrov. Letztmals gelang das Sunshine Double einem gewissen Roger Federer im Jahr 2017. Rekordhalter in dieser Statistik ist Novak Djokovic, der in vier verschiedenen Jahren sowohl in Miami als auch in Indian Wells triumphierte.

Miami Open: Die einhändige Rückhand ist zurück in der Top 10

Der 19. Februar 2024 markierte einen historischen Tag in der Geschichte der ATP-Weltrangliste. Erstmals seit der Einführung des Rankings im Jahr 1973 stand kein einziger Spieler mit einer einhändigen Rückhand in der Top-10. Während bei der Einführung der Weltrangliste neun der besten zehn Spielern auf der Rückhandseite mit einer Hand den Ball zurückschlugen, war es vor dem 19. Februar 2024 nur noch der Grieche Stefanos Tsitsipas, der am besagten Datum auf Rang elf abrutschte. Rund 40 Tage später steht mit Grigor Dimitrov wieder ein Einhänder in der Top-10.

Grigor Dimitrov

Seit Montag wird der Bulgare Grigor Dimitrov wieder in den Top-Ten geführt. Damit zählt auch wieder ein Spieler mit einer einhändigen Rückhand zu den besten zehn Spielern der Welt.Bild: Imago/SMG

Der Bulgare spielte sich mit Siegen über Hubert Hurkacz, Carlos Alcaraz und Alexander Zverev ins Finale der Miami Open. Besonders im Viertelfinale gegen Alcaraz, der aufgrund der Absage von Novak Djokovic die Setzliste des Turniers anführte, glänzte der Bulgare mit einer herausragenden Vorstellung. Trotz der Final-Niederlage gegen Jannik Sinner kletterte Dimitrov auf Platz neun der Weltrangliste, wodurch der 32-Jährige und somit auch die einhändige Rückhand in die Top-10 zurückkehrt.

Deutsches Fazit für die Miami Open

Besonders in der ersten Woche des Turniers überzeugten die deutschen Herren mit starken Leistungen. Vor allem Yannick Hanfmann und Dominik Koepfer überraschten mit Siegen gegen Top-20-Spieler, mussten sich aber in der dritten Runde gegen Grigor Dimitrov beziehungsweise im Achtelfinale gegen Daniil Medvedev geschlagen geben. Während Hanfmann dem späteren Finalisten im Eiltempo mit 1:6 und 0:6 unterlag, spielte Koepfer lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Titelverteidiger Medvedev. Im Tie-Break des ersten Satzes führte der Deutsche schon mit 4:0, bevor Medvedev sieben der nächsten acht Punkte für sich entscheiden konnte. Im Anschluss ließ der Russe nichts mehr anbrennen und gewann die Partie mit einem 6:0 im zweiten Satz.

Nachdem Jan-Lennard Struff in Runde zwei seinen Landsmann Daniel Altmaier besiegt hatte, musste er sich in der dritten Runde der Miami Open mit 5:7 und 4:6 gegen Alex de Minaur geschlagen geben. Den größten Erfolg feierte aus deutscher Sicht Alexander Zverev mit dem Erreichen des Halbfinals. Daran konnte ihn im Viertelfinale auch Top-10-Schreck Fabian Marozsan nicht hindern, der zuvor bereits Holger Rune und Alex de Minaur aus dem Turnier nahm. Im Halbfinale beendete Grigor Dimitrov Zverevs Hoffnungen auf seinen ersten Masters-Titel seit über zweieinhalb Jahren. Ebenfalls das Halbfinale erreichten Kevin Krawietz und Tim Pütz im Doppel. Dort unterlagen sie im Match Tie-Break Ivan Dodig und Austin Krajicek.

Gar nicht mal so schlecht sah es also bei den deutschen Herren in Miami aus. Bei den Damen fällt der Rückblick auf das Masters hingegen ernüchternd aus. Laura Siegemund erreichte als einzige die zweite Runde im Einzelwettbewerb. Im Doppel schaffte sie es mit ihrer chinesischen Partnerin Yifan Xu in das Achtelfinale.

Miami Open: Spieler kollabieren, Dramen und Diskussionen

Miami Open 2024, Berrettini

Nicht nur mit den extremen Wetterbedingungen haben die Profis zu kämpfen – hier Matteo Berrettini.Bild: Imago/ Geoff Burke

Bereits in der ersten Woche der Miami Open 2024 war einiges los. Dramen, Diskussionen, Spieler, die mit den Wetterbedingungen nicht zurecht kamen. Was genau passiert ist, lest ihr in der Übersicht zur ersten Turnierwoche.