Garden-Cup

Treffen sich im Madison Square Garden von New York: Naomi Osaka, Aryna Sabalenka, Nick Kyrgios und Tommy Paul. Der "Garden Cup" ist eines von zwölf Show-Turnieren im Dezember 2025.Bild: Datenbank

Tennis-Winterpause? Von wegen: Diese Showturniere finden in der Off-Season statt

Tennisprofis fordern oft eine längere Off-Season, spielen aber fleißig Exhibtions in der Winterpause – sogar in Russland. Welcher Profi tritt wo an? Ein Überblick.

Jedes Jahr dasselbe Spiel: Während der Saison verlangen Tennisprofis eine kürzere Spielzeit, beklagen sich über zu viele Turniere und jammern über die zu viel hohe Belastung bei zu geringer Regenerationszeit. Carlos Alcaraz ließ sich sogar mal zu der Äußerung hinreißen, dass dieses „Progamm uns umbringen wird“. Dennoch spielen genügend namhafte Profis, darunter auch Alcaraz selbst, während der Saison unnötige, aber hochdotierte Show-Events wie den Laver Cup oder den Six Kings Slam.

Nun sind die letzten Entscheidungen auf der großen Profitour gefallen, die meisten Spieler und Spielerinnen haben sich in den Urlaub verabschiedet. Beliebtestes Reiseziel: die Malediven. Bald starten dann die meisten von ihnen mit dem berüchtigten „Off Season-Trainingsblock“, in dem die Grundlagen für die Saison 2026 gelegt werden sollen. Training allein reicht vielen aber nicht: Genügend von ihnen spielen im Dezember, mitten in der Winterpause, Show-Turniere.

Zwölf Exhibitions im Dezember 2025

tennis MAGAZIN hat insgesamt zwölf Events gefunden, die von Ende November bis kurz vor dem Jahreswechsel eine illustre Schar an Stars anzieht. Wir erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, aber allein zwölf Exhibitions in gut vier Wochen sind schon eine stattliche Anzahl – auch wenn die Belastungen nicht mit regulären Turnieren zu vergleichen sind. Oft absolvieren die Profis nur ein, zwei Matches. Es sind „One-on-One“-Events dabei, genauso wie Team-Wettkämpfe.

TerminTurnierLand
29./30.11.Northern Palmyra TrophiesRussland
5. – 7.12.UTS Grand FinalGroßbritannien
7.12.A Racquet at The RockUSA
8.12.Miami Tennis InvitationalUSA
8.12.The Garden CupUSA
9. – 14.12.Tennis Premier LeagueIndien
12. – 14.12.L’Open Marques AvenueFrankreich
14. – 17.12.Open de CaenFrankreich
17. – 20.12.World Tennis LeagueIndien
27./28.12.MGM Macau Tennis MastersChina
26. – 28.12.World Tennis Continental CupChina
28.12.The Battle of Sexes 2025VAE
10.1.2026Hyundai Card Super MatchSüdkorea

Warum die Profis an diesen Veranstaltungen teilnehmen? Um Geld zu verdienen, um etwas Matchpraxis während der Trainingsperiode zu bekommen, um Spaß zu haben, um den eigenen Namen (oder die eigene „Marke“ wie es im PR-Sprech heißt) in noch nicht so tennisaffinen Regionen der Welt bekannter zu machen.

Federer: Exhibitions in Südamerika

Man kann das nicht grundsätzlich verurteilen. Schon Roger Federer brach in seiner aktiven Zeit im Dezember regelmäßig zu größeren Südamerika-Touren auf. Was man jedoch durchaus in Frage stellen kann, ist die alljährliche Kalender-Kritik der Profis. Das ewige Lamentieren kann keiner mehr ernst nehmen, wenn neben der regulären Tour noch 3-4 Showevents in den zugegeben kurzen Erholungsphasen gespielt werden.

Hier nun alle „Off-Season-Events“ in der Tennis-Winterpause 2025 im Überblick:

Northern Palmyra Trophies, Russland

Termin: 29./30. November 2025
Turnierort: Sankt Petersburg
Turnierform: Team-Wettbewerb

Teilnehmer: Daniil Medvedev, Tallon Griekspoor, Karen Khachanov, Veronika Kudermetova, Yulia Putintseva, Alexander Bublik, Anastasia Potapova und Diana Shnaider

Tennis Exhibtions

Sieg in Sankt Petersburg: Daniil Medvedev, Karen Khachanov, Veronika Kudermetova und Yulia Putintseva gewannen mit Teamchef Mansour Bahrami die Northern Palmyra Trophies 2025.Bild: Datenbank

Das Turnier gibt es seit 2022 – also seit dem Jahr, in dem Russland die Ukraine überfallen hat. Es ist ein Duell zweier Teams, die jeweils mit Damen und Herren besetzt sind. Aufgrund des russischen Angriffskrieges haben ATP und WTA ihre regulären Turniere in Russland gecancelt. Spieler und Spielerinnen, die nun an Northern Palmyra Trophies teilnehmen, haben mit keinerlei Restriktionen durch die Tour-Organisationen zu rechnen.

Die ukrainische Tennis-Website btu.org.ua kritisiert das Event massiv: „Seit der ersten Ausgabe ist Gazprom (staatlicher Energiekonzern, Anm. d. Red.) der Hauptsponsor des Northern Palmyra Trophies. Das Unternehmen ist eine wichtige finanzielle Stütze des russischen Kriegsbudgets und finanziert laut mehreren Untersuchungen Freiwilligenbataillone, die gegen die Ukraine kämpfen. Die Veranstaltung wird von lokalen Behörden und sanktionierten Beamten unterstützt, die auch an den Siegerzeremonien teilnehmen.“

Moskauer Clubmeisterschaft

Weiterhin heißt es dort: „Die PR für das Turnier wurde früher von Vera Podguzova geleitet, einer Verwandten von Wladimir Putin und Senior-Vize-Präsidentin bei der PSB, einer Bank, die im militärisch-industriellen Komplex aktiv ist und unter westlichen Sanktionen steht. Die Hauptorganisatorin der Veranstaltung, Natalia Kamelzon, mag pro-Putin-Inhalte in den sozialen Medien und folgt pro-Kreml-Accounts. Während des andauernden Krieges leitete Kamelzon auch eine Moskauer Clubmeisterschaft, bei der eine Mannschaft in Trikots der russischen Armee mit dem Z-Symbol spielte.“

Das Teilnehmerfeld besteht größtenteils aus russischen „Wiederholungstätern“, die auch schon in den letzten Jahren in Sankt Petersburg am Start waren. Neu dabei ist allerdings Daniil Medvedev, der bisher zwar öfter zu dem Turnier eingeladen wurde, aber stets abgesagt hatte. St. Petersburg sei „eine der schönsten Städte, wenn nicht die Schönste“, begründete der 29-Jährige nun seinen Start. Und weiter: „Ich habe mich so vorbereitet, als wäre es ein Grand Slam-Turnier, besonders auf die Einzel gegen Griekspoor und Bublik, nachdem ich dieses Jahr gegen sie verloren habe.“

Griekspoor in Sankt Petersburg

Mit Tallon Griekspoor nimmt erstmals ein Niederländer an der Northern Palmyra Trophies teil. Er ist mit der russischen Spielerin Anastasia Potapova liiert, die ebenfalls in Sankt Petersburg spielt. In den Niederlanden schlägt Griekspoors Teilnahme hohe Wellen. In einer Meldung der Nachrichtenagentur ANP wird ein Vertreter des niederländischen Tennisverbands KNLTB mit folgenden Worten zitiert: „Wir haben Tallon kontaktiert, um ihn über die Position der KNLTB zu informieren. Gleichzeitig treffen die Spieler selbst Entscheidungen über die Teilnahme an Wettbewerben in Russland. In diesem Fall hat er diese Wahl selbst getroffen.“

Der niederländische Außenminister David van Wel hatte sich am Donnerstag in einer parlamentarischen Debatte über die Ukraine ebenfalls zu dem Fall geäußert: „Die Teilnahme an Turnieren in Russland ist nicht verboten, aber ich fordere ihn auf, sich zu weigern. Es ist notwendig, die moralischen Aspekte zu berücksichtigen.“

Infos: https://npt.formulatx.com/

UTS Grand Final, Großbritannien

Termin: 5. bis 7. Dezember 2025
Turnierort: London
Turnierform: Einzel-Wettbewerb mit spezieller Zählweise
Teilnehmer: Alex de Minaur, Jack Draper, Andrey Rublev, Tomas Machac, Adrian Mannarino, Casper Ruud, Francisco Cerúndolo und David Goffin

UTS steht für „Ultimate Tennis Showdown“ und ist ein Einzelturnier im Kurzformat. UTS-Turniere – erfunden von Star-Coach Patrick Mouratoglou während der Corona-Pandemie – zeichnen sich durch eine Reihe einzigartiger Regeln aus. So bestehen die einzelnen Matches aus vier Vierteln à jeweils acht Minuten.

Tennis Exhibtions

Vorhang auf! Für das große Finale der UTS-Tour in London am ersten Dezember-Wochenende.Bild: Datenbank

Acht Spieler kämpfen um fast zwei Millionen Dollar

Acht Spieler werden für die Round-Robin-Phase in zwei Vierergruppen aufgeteilt, wobei die beiden Bestplatzierten jeder Gruppe ins Halbfinale vorrücken. Bei diesem Event wird Jack Draper zum ersten Mal wieder öffentlich spielen, seit er seine Saison vor der US Open aufgrund einer Verletzung vorzeitig beendet hatte. Das Gesamtpreisgel beträgt 1.865.000 US-Dollar.

Infos: https://www.uts.live/

A Racquet at The Rock, USA

Termin: 7. Dezember 2025
Turnierort: Newark New Jersey

Turnierform: 2 Einzel, 1 Mixed
Teilnehmer: Carlos Alcaraz, Frances Tiafoe, Amanda Anisimova und Jessica Pegula

Im Prudential Center von Newark finden zwei Best-of-Three-Einzel zwischen Carlos Alcaraz und Frances Tiafoe sowie zwischen Amanda Anisimova und Jessica Pegula statt. Zwischendurch gibt es ein Mixed mit den vier Profis, das im Match-Tiebreak entschieden wird. Ursprünglich sollte Emma Raducanu gegen Amanda Anisimova antreten, die aus New Jersey stammt. Raducanu wurde aber durch Pegula ersetzt.

In Gedenken an Althea Gibson

Die Veranstaltung würdigt auch die Leistungen von Althea Gibson, die 1956 als erste schwarze Spielerin einen Grand-Slam-Titel bei den French Open gewann. Nach Angaben der Organisatoren erhalten die Spielerinnen eine „individuelle Gedenkplakette mit Gibsons Namen als Hommage an ihren bleibenden Einfluss auf den Sport“. Althea Gibson ist eng mit New Jersey verbunden, da sie in East Orange verstarb, nachdem sie dort lange gewirkt hatte. Sie wurde in New Jersey zur ersten afroamerikanischen Sportkommissarin ernannt. Es gibt in Newark eine Statue zu ihren Ehren und eine Grundschule trägt ihren Namen.

Infos: https://www.prucenter.com/

Miami Tennis Invitational, USA

Termin: 8. Dezember 2025
Turnierort: Miami

Turnierform: 2 Einzel, 1 Mixed
Teilnehmer: Carlos Alcaraz, Joao Fonseca, Amanda Anisimova und Jessica Pegula

Tennis Exhibtions

Es ist angerichtet: Auf diesem Court in Miami wird das erste Duell zwischen Carlos Alcaraz und Joao Fonseca stattfinden.

Gleiches Set-up wie am Tag zuvor in Newark, nur dass in Miami Frances Tiafoe durch Joao Fonseca ersetzt wird. Im loanDepot Park, Spielstätte der Miami Marlins, werden somit erstmals Carlos Alcaraz und Jung-Star Joao Fonseca aufeinandertreffen. Auch wenn es nur ein Show-Match ist: Dieses Duell ist sicherlich spannend.

Infos: https://www.mlb.com/

The Garden Cup, USA

Termin: 8. Dezember 2025
Turnierort: New York
Turnierform: 2 Einzel, 1 Mixed
Teilnehmer: Aryna Sabalenka, Naomi Osaka, Nick Kyrgios und Tommy Paul

2024 gab es zum ersten Mal wieder Tennis im legendären Madison Square Garden von New York, nachdem zuvor zwischen 2008 und 2018 einige Showmatches dort stattgefunden hatten. Unter anderem duellierten sich Rafael Nadal und Juan Martin del Potro oder auch Pete Sampras und Roger Federer.

Knaller: Sabalenka gegen Osaka

2024 kehrte der „Garden Cup“ zurück mit Carlos Alcaraz gegen Ben Shelton und Emma Raducanu gegen Jessica Pegula. 2025 fehlt zwar Alcaraz, dafür ist das Damen-Match mit Aryna Sabalenka und Naomi Osaka spektakulär besetzt. Im Herreneinzel treffen Nick Kyrgios und der Langzeitverletzte Tommy Paul aufeinander.

Infos: https://www.instagram.com/tennisnightout/

Tennis Premier League, Indien

Termin: 9. bis 14. Dezember 2025
Turnierort: Mehrere  indische Städte
Turnierform: Team-Wettbewerb
Teilnehmer: Luciano Darderi, Arthur Rinderknech, Corentin Moutet, Rohan Bopanna, Tomas Martin Etcheverry, Alexandre Muller und Damir Džumhur

Die Liga vereint die besten Spieler und Spielerinnen Indiens sowie eine Reihe von Top-100-Profis von ATP- und WTA-Tour. Die acht Teams werden in zwei Vierer-Gruppen aufgeteilt. Eine Begegnung besteht aus vier Partien: Herren-Einzel, Damen-Einzel, Herren-Doppel und Mixed-Doppel. Jede einzelne Partie wird im 25-Punkte-Format ausgetragen, was laut den Organisatoren „Tennis für das indische Publikum spannender und zugänglicher macht“.

Infos: https://www.tplsport.com/

L’Open Marques Avenue, Frankreich

Termin: 12. bis 14. Dezember 2025
Turnierort: Bourg-de-Péage

Turnierform: Team-Wettbewerb
Teilnehmer: Gael Monfils, Lois Boisson, Adrian Mannarino, Quentin Halys, Leolia Jeanjean, Stan Wawrinka, Hamad Medjedovic, Elena-Gabriela Ruse, Raphael Collignon

In der 10.000-Einwohner-Gemeinde Bourg-de-Péage, südlich von Lyon gelegen, findet schon zum achten Mal ein Showturnier statt. In der Vergangenheit traten hier Alex de Minaur, Holger Rune, Dona Vekic, Mirra Andreeva, Fabio Fognini, Dominic Thiem und viele französische Profis auf.

Team France gegen Team World

Für 2025 haben sich die Veranstalter ein neues Format überlegt: Team Frankreich (mit Monfils, Boisson, Mannarino, Halys und Jeanjean) trifft auf eine „Weltauswahl“ (mit Wawrinka, Medjedovic, Ruse und Collignon). 2023 geriet das kleine Exhibition-Turnier in die weltweiten Tennisschlagzeilen, weil Wunderkind Mirra Andreeva gegen den französischen Nobody Yanis Ghazouani Durand, damals die Nummer 1145 im ATP-Raking, verlor.

Infos: https://www.opendebourgdepeage.com/

Open de Caen, Frankreich

Termin: 14. bis 17. Dezember 2025
Turnierort: Caen
Turnierform: Herren- und Damen-Einzel
Teilnehmer: Lorenzo Musetti, Alejandro Davidovich-Fokina, Lois Boisson, Clara Tauson, Lorenzo Sonego, Hugo Gaston, Benjamin Bonzi

Schon seit 2007 gibt es die „Open de Caen“ im Nordwesten Frankreichs. Die Siegerlisten des kombinierten Einzelevents für Damen und Herren enthalten ein paar illustre Namen: Elina Svitolina, Elise Mertens, Alize Cornet, Richard Gasquet, Jo-Wilfried Tsonga, Holger Rune oder Alex de Minaur. Das Besondere an der Veranstaltung: Über eine vorgeschaltete Qualifikation können sich auch Tennisspieler und Tennisspielerinnen aus der Region in das Profievent spielen. Für die Quali 2025 hatten sich 746 Interessenten beworben!

Infos: https://open-de-caen.com/

World Tennis League, Indien

Termin: 17. bis 20. Dezember 2025
Turnierort: Bangalore
Turnierform: Team-Wettbewerb
Teilnehmer: Daniil Medvedev, Rohan Bopanna, Magda Linette, Denis Shapovalov, Yuki Bhambri, Elina Svitolina, Nick Kyrgios, Marta Kostyuk, Gael Monfils, Sumit Nagal, Paula Badosa sowie viele indische Spieler und Spielerinnen

Die World Tennis League existiert seit 2022 und wurde bisher in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen: 2022 in Dubai, danach in Abu Dhabi (2023, 2024). 2025 wird sie nun erstmals in Indien stattfinden – und zwar in der Zehn-Millionen-Metropole Bangalore. Die teilnehmenden Spieler und Spielerinnen werden auf vier Teams (Eagles, Falcons, Hawks und Kites) aufgeteilt.

Zverev als Premierensieger

Die Teams spielen gegeneinander in einem Round-Robin-Format. Jede Partie besteht seit 2024 aus einem Herren-Einzel, einem Damen-Einzel und zwei Doppelspielen, entweder ein Männer-Doppel, ein Damen-Doppel oder ein Mixed umfassen können. Nach der Round-Robin-Phase treffen die beiden besten Teams im Finale aufeinander.

 

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Bei der Premiere der World Tennis League 2022 gewann übrigens Alexander Zverev an der Seite von Elena Rybakina, Dominic Thiem und Anastasia Pavlyuchenkova mit den Hawks den Titel. Andere prominente Profis, die schon in der World Tennis League aufschlugen, waren: Andrey Rublev, Aryna Sabalenka, Stefanos Tsitsipas, Holger Rune oder Iga Swiatek. Übrigens: 2023 spielten Aryna Sabalenka und Novak Djokovic mit; beide gewannen einige Wochen später die Australian Open.

Infos: https://www.worldtennisleague.com/

MGM Macau Tennis Masters, China

Termin: 27./28. Dezember 2025

Turnierort: Macau

Turnierform: Team-Wettbewerb

Teilnehmer: Li Na, Conchita Martínez, Mirra Andreeva, Alexandra Eala, Shang Juncheng, Jack Draper und Jakub Mensik

Das MGM Macau Tennis Masters gehört seit 2023 fest zum Off-Season-Turnierplan. Die Exhibition hat sich inzwischen mit ihrem eigenen Format etabliert. Es gibt nämlich zwei Tennislegenden, die als Teamchefs fungieren und jeweils gemischte Mannschaften durch den zweitätigen Wettbewerb führen, in dem mehrere Einzel und ein Mixed gespielt werden. 2026 gibt es mit Li Na und Conchita Martinez erstmals zwei Frauen, die die Teams anführen werden. Noch eine Besonderheit: Zur Eröffnung des Macau Tennis Masters 2025 werden die beiden Legenden ein Match gegeneinander bestreiten.

 

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Legenden-Match. Li Na gegen Conchita Martinez

Auf einer Pressekonferenz in Macau sagte Li Na: „Mein Team hat letztes Jahr nicht gewonnen, daher bin ich 2025 noch entschlossener, die Trophäe zu holen. Ich habe noch nie gegen Conchita gespielt, aber ich bin bereit, es in Macau mit ihr aufzunehmen – Kapitänin gegen Kapitänin. Conchita coacht Mirra Andreeva hervorragen. Ich sollte versuchen, Mirra in mein Team zu holen. Das wäre eine spannende Wendung.“

Infos: https://www.mgmmacautennis.com/2025/

The World Tennis Continental Cup, China

Termin: 26. bis 28. Dezember 2025
Turnierort: Shenzhen
Turnierform: Team-Wettbewerb
Teilnehmer: Iga Swiatek, Flavio Cobolli, Arthur Fils, Belinda Bencic, Andrey Rublev, Wang Xinhyu, Elena Rybakina und Zhang Zhizhen

Ein neues Event im Exhibition-Kalender! Der World Tennis Continental Cup (WTCC) ist ein Mini-Laver Cup, allerdings mit gemischten Teams. Team Europe (Swiatek, Cobolli, Fils und Bencic) trifft in Shenzhen auf das Team World (Rublev, Rybakina, Xinhyu und Zhizhen). Es gibt mehrere Einzelpartien und einige Mixed-Matches.

 

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Besonders interessant ist hier die Personalie Iga Swiatek. Die Polin hatte sich 2025 häufig über die zu lange Saison beklagt. In einem Interview mit dem Guardian kündigte sie sogar an, einige verpflichtende Turniere im nächsten Jahr zu streichen. „Ich möchte vielleicht zwei Turniere auslassen – vielleicht diejenigen, bei denen ich ohnehin das Gefühl habe, nicht gut gespielt zu haben. Ich will die Zeit einfach damit verbringen, hart zu trainieren und meine Technik zu verbessern. Ich denke, das wird mir auch helfen, unter Stress etwas besser zu spielen, weil sich mein Körper an die richtigen Bewegungen und das, was er während dieser Trainingszeit gelernt hat, erinnern wird“, erklärte Swiatek. Für sie sei ein Exhibition-Turnier die „ultimative Trainingsform“.

Infos: https://sports.cityline.com

Battle of the Sexes 2025, Vereinigte Arabische Emirate

Termin: 28. Dezember 2025
Turnierort: Dubai
Turnierform: 1 Einzel
Teilnehmer: Aryna Sabalenka und Nick Kyrgios

Der Geschlechterkampf, das Duell Frau gegen Mann, hat im Tennis eine lange Tradition. Schon 1888 soll der vierfache Wimbledonsieger Ernest Renshaw gegen Charlotte Dod, Spitzname „Das kleine Wunder“, 2:6, 7:5, 7:5 gewonnen haben. Dod hatte dabei aber einen klaren Vorteil: Sie startete jedes Spiel mit einem Vorsprung von 30:0. 1973 forderte dann der US-Amerikaner Bobby Riggs erst Margaret Court und später Billie Jean King heraus – es waren die legendären „Battle of the Sexes“, die weltweit für Schlagzeilen sorgten.

Kyrgios gegen Sabalenka in Dubai

Aus dieser Tradition heraus spielen nun am 28. Dezember in Dubai Aryna Sabalenka und Nick Kyrgios gegeneinander. Die Weltranglisten-Erste trifft auf einen Dauerverletzen. Kyrgios, der inzwischen auf Rang 652 im Ranking abgestürzt ist, hat sein letztes Match im März absolviert. Immerhin will er sich zuvor beim „Garden Cup“ in New York und bei der „World Tennis League“ in Indien ein wenig in Form bringen (s.o.).

„Wenn die Nummer eins der Welt dich herausfordert, musst du diese Herausforderung annehmen. Ich habe großen Respekt vor Aryna. Sie ist eine Powerfrau und ein echter Champion. Aber ich habe mich noch nie vor einer Herausforderung gedrückt, und ich bin nicht nur dabei, um zu spielen, ich bin dabei, um zu unterhalten. Das ist es, wofür ich lebe“, kündigte Kyrgios im Vorfeld an. Das sind fast schon versöhnliche Töne für seine Verhältnisse, nachdem er zuvor in einem Podcast mit Alexander Bublik öffentlich darüber nachdachte, ob er in dem Match überhaupt 100 Prozent geben müsste.

 

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Auch Sabalenka gab sich zuletzt eher brav und lobte Kyrgios für sein „großes Talent auf dem Platz“ und seine Entertainer-Qualitäten. Ihre Wortwahl war schon derber, als sie im Sommer ankündigte Kyrgios „den Hintern zu versohlen.“ Natürlich ist das alles Teil des Spiels. Sabalenka und Kyrgios wollen Aufmerksamkeit für ihr Match, das von ihrer gemeinsamen Management-Agentur Evolve veranstaltet wird.

Showkampf als Teil der Vermarktungs-Strategie

Das Mastermind hinter dem „Battle of Sexes 2026“ ist Evolve-Mitbegründer Stuart Duguid. „Es geht um Respekt, Rivalität und darum, ein neues Bild von Gleichberechtigung im Sport zu schaffen“, erklärte Duguid der BBC. Er hofft auf eine ausverkaufte Arena in Dubai, in die 17.000 Fans passen. Das Match soll auch weltweit gestreamt werden. Wo genau, steht aktuell noch nicht fest. Ein Preisgeld soll es nicht geben. „Es geht um den Stolz“, beteuert Duguid.

Womöglich steckt aber doch mehr hinter diesem Showmatch. Sabalenka ist Ende 2024 von IMG zu Evolve gewechselt, um bessere Sponsorenverträge zu bekommen. „Mir gefiel die Herangehensweise von IMG nicht. Wenn man etwas Großes und Eigenes aufbauen möchte, wenn man seine eigene Marke etablieren und nicht nur kurzfristige Verträge abschließen will, dann ist IMG dafür nicht der richtige Partner. Ich hatte nie einen strukturierten Plan dafür, mit welchen Marken ich zusammenarbeiten wollte“, offenbarte Sabalenka in einem Interview im Vorfeld der US Open 2025. Sabalenka vs. Kyrgios als Teil der neuen Evolve-Strategie, um Sabalenka als globales Testimonial in Stellung zu bringen.

Bleibt die Frage nach dem sportlichen Wert dieser Partie und ihrem möglichen Effekt in Sachen Gleichberechtigung. Catherine Whitaker, Co-Moderatorin des Tennis Podcast, äußerte sich kritisch dazu: „Ich sehe absolut keinen Gewinn für das Damentennis – ich sehe nur Trostlosigkeit. Es ist ein krasses kommerzielles Unterfangen und ein Vehikel für einen der offensten Frauenfeinde im Tennis, der nur Aufmerksamkeit will. Wenn Sabalenka gewinnt, besiegt sie einen Mann, der nicht fit ist und seit Jahren völlig irrelevant ist. Was gewinnt sie damit? Nichts.“

Für das Match gelten spezielle Rahmenbedingungen. Die Platzhälfte, auf der Sabalenka spielen wird, ist um neun Prozent kleiner als die reguläre „Männerhälfte“ von Kyrgios. Konkret bedeutet das: Sabalenkas Seite ist gut einen Meter kürzer und knapp 70 Zentimeter schmaler als die Spielfeldhälfte von Kyrgios. Demnach gibt es auch keinen Seitenwechsel, nur Pausen im üblichen Rhythmus. Und: Beide steht nur ein Aufschlag zur Verfügung!

Infos: https://about.coca-cola-arena.com

Hyundai Card Super Match, Südkorea

Termin: 10. Januar 2026
Turnierort: Seoul
Turnierform: 1 Einzel
Teilnehmer: Jannik Sinner und Carlos Alcaraz

Zugegeben: Die „Sincaraz-Exhibition“ von Seoul liegt nicht mehr in der Off-Season, erwähnenswert ist dieser Showkampf aber dennoch. Die beiden aktuell besten Spieler der Welt, deren Rivalität 2025 neue Sphären erreichte, eröffnen sozusagen die Saison 2026 mit einem Match vor 15.000 Zuschauern.

Es ist nicht das erste Mal, dass Hyundai Card Mega-Matches veranstaltet. Maria Sharapova trat 2005 gegen Venus Williams an, Roger Federer spielte 2006 gegen Rafael Nadal und 2007 gegen Pete Sampras. 2010 trafen Novak Djokovic und Andy Roddick aufeinander.

Für die beiden Superstars Alcaraz und Sinner wird die Partie in der Incheon Inspire Arena der einzige öffentliche Auftritt vor den Australian Open 2026 sein. Beide werden bei keinem regulären Vorbereitungsturnier vor dem ersten Grand Slam-Event der neuen Saison antreten.